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Abschatz, Hans Aßmann von (1646-1699)
Buß-Gedancken bey grosser Hitze
Wo soll ich fliehen hin daß ich im Schatten sitze?
Es brennt des Höchsten Zorn mit angeflammter Hitze
Den von Gerechtigkeit und Unschuld-blossen Geist
Der Thränen aus dem Aug und Blutt vom Hertzen schweist.
Kein Kürbiß-Blat beschirmt mich nicht
Wenn dieser Sonne Feuer sticht
Kein dunckler Wald noch düstre Höle
Kühlt oder birgt die matte Seele.
Der Unschuld reines Kleid zu dem ich war erkohren
Hab ich durch Evens Lust und Adams Biß verlohren
Mein Wahnwitz reist mir selbst den Rock des Heiles ab
Den mir der Tauffe Bund doch zu gebrauchen gab.
Die mit viel Schuld beschwärzte Schoß
Ist leider aller Zierde bloß
Nichts hab ich mehr mit Furcht und Zagen
Als nackte Dürfftigkeit zu klagen.
Wo soll ich fliehen hin? der Tag will kühle werden
Die Gnaden-Sonne neigt sich weit von mir zur Erden
Von fernen dräuet mir Zahnklappern finstrer Grufft
Von Hinten schrecket mich das Stürmen schwartzer Lufft:
Wie sich ein Aespen-Laub bewegt
Wenn Eurus Zweig an Zweige schlägt
So sieht man unter solchem Wittern
Mein höchsterschrocknes Hertze zittern.
Wohin verberg ich mich für Gottes Angesichte?
Der tieffsten Berge Klufft ist seinen Augen lichte!
Sezt ich dem Rücken gleich Matutens Flügel an
So weiß ich daß sein Blick mich doch ereilen kan.
Des abgelegnen Meeres Grund
Ist ihm durch alle Flutten kund
Wolt ich mir in die Hölle betten
So findt sich da auch kein Erretten.
Last Decken Babylons mit stoltzem Ruhme sticken
Mich kan kein fremder Zeug bey eignem Mangel schmücken
Ich poche nur umsonst auff Arbeit meiner Hand
Und würcke nichts als Müh und Frevel zum Gewand.
Mit Adams welckem Feigen Blat
Bedeck ich meine Missethat
Mein Thun gleicht leichten Spinnenweben
Und kan mir keine Kleidung geben.
Weg mit geborgtem Schmuck und eigner Flecken Kleide
Mein Jesus beut mir an die Rosin-rothe Seide
Durch sein selbst eigen Blutt gefärbt ans Creutzes Stamm.
Ward nicht das erste Kleid (er ist das reine Lamm
Für mich von Anbeginn geschlacht:)
Durch Gott von Fellen selbst gemacht?
In sein Verdienst will ich mich kleiden
Und so getrost von hinnen scheiden. |
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