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Baudelaire,
Charles (1821-1867) / George, Stefan (1868-1933)
Der Duft
Mein leser · hast du einmal eingesogen
Mit wollust nach des feinen schwelgers brauch
Das weihrauchkorn in eines domes bogen
Und eines kissens matten amberhauch?
O tiefer reiz wenn das vergangne wieder
Zum leben auferwacht und uns berückt
Und wenn der freund um der geliebten glieder
Die zarte blume der erinnrung pflückt!
Aus ihren biegsamen und schweren haaren
(Die weihrauch-rost und ambra-kissen waren)
Entschwebte wilder trotziger geruch
Aus ihrer kleider sammt- und seidentuch
Ganz überhaucht von reinem jugendschmelze
Befreite sich ein duft wie duft der pelze.
(Aus: (aus: Les Fleurs du Mal - Die Blumen des Bösen übersetzt von
Therese Robinson, Georg Müller Verlag München 1925)) |
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