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Ebner-Eschenbach,
Marie von (13.9.1830-1916)
Sommermorgen
Auf Bergeshöhen schneebedeckt,
 Auf grünen Hügeln weitgestreckt
 Erglänzt die Morgensonne;
 Die tauerfrischten Zweige hebt
 Der junge Buchenwald und bebt
 Und bebt in Daseinswonne.
  Es stürzt in ungestümer Lust
 Herab aus dunkler Felsenbrust
 Der Gießbach mit Getose,
 Und blühend Leben weckt sein Hauch
 Im stolzen Baum, im niedren Strauch,
 In jedem zarten Moose.
  Und drüben wo die Wiese liegt,
 Im Blütenschmuck, da schwirrt und fliegt
 Der Mücken Schwarm und Immen.
 Wie sich's im hohen Grase regt
 Und froh geschäftig sich bewegt,
 Und summt mit feinen Stimmen.
  Es steigt die junge Lerche frei
 Empor gleich einem Jubelschrei
 Im Wirbel ihrer Lieder.
 Im nahen Holz der Kuckuck ruft,
 Die Amsel segelt durch die Luft
 Auf goldenem Gefieder.
  O Welt voll Glanz und Sonnenschein,
 O rastlos Werden, holdes Sein,
 O höchsten Reichtums Fülle!
 Und dennoch, ach - vergänglich nur
 Und todgeweiht, und die Natur
 Ist Schmerz in Schönheitshülle.  | 
 
  
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