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Exlibris / Lesezeichen, Marque de Possession, Bookplate, Boekmerken
Schon im Mittelalter versah man Bücher mit einem "Eigentumsverweis".
So heißt es - berichtet in "Leselust"
in einem Gebetbuch aus dem 16. Jahrhundert:
Dit boek hoert toe Gheertruid Lubberts. Die dat vindet, die brenghet
haer weder um gods wil, of die dunel sal sie peken mit een piestoeck. (Dieses
Buch gehört Gertrud Lubberts. Diejenige, die es findet, soll es ihr
um Gotten willen wiederbringen, oder die Teufel sollen sie mit einem spitzen
Stock piesacken.)
Exlibris, abgeleitet vom lateinischen (ex = aus und libris = Büchern),
heisst "aus den Büchern" oder "aus der Bücherei".
Exlibris sind kleine Buch-Schildchen mit dem Namen oder dem Monogramm
des Buchbesitzers, die in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts
besonders beliebt waren. Das Exlibris wurde zu einer eigenen Kunstform
und von zahlreichen namhaften Künstlern wie Albrecht Dürer, Lucas
Cranach, Ludwig Richter, Heinrich Vogeler, Max Klinger und Alfred Kubin,
Paul Klee entworfen.
Die Motive zeigen die ganze Vielfalt der Geeschichte -
vom Bekenntnis zur Aristokratie zu jenem zur Revolution, den Berufsstolz
oder den Traum einer besseren Welt; sie sind Abbild einer Welt,
in der Wissen und Lesen eng miteinander verbunden sind.
Von Sammlern entdeckt, wurden viele gar nicht erst in Bücher
geklebt, sondern alleine zum Zwecke des Sammelns und Tauschens geschaffen.
Der Vielfalt der Motive und deren Ausführung sind, auch drucktechnisch,
kaum Grenzen gesetzt. So finden sich unter anderem Holzschnitt und
Radierung, Kupfer- und Stahlstiche, Siebdrucke, Offsetdruck und neuerdings
das Computer-(CAD-)Verfahren einträchtig nebeneinander, manchmal sogar
in Mischformen zu ungeahnten Effekten gelangend.
Ein Anonymus aus Tibris
sendet Palman ein Exlibris.
Auf demselben sieht man nichts
als den weißen Schein des Lichts.
Nicht ein Strichlein ist vorhanden.
Palma fühlt sich warm verstanden.
Und sie klebt die Blättlein rein
allenthalben dankbar ein.
(Christian Morgenstern)
Lesezeichenkalender
erfüllen einen doppelten Zweck: erst Kalender, dann Lesezeichen
und sind insofern auch nach Ablauf des Kalenderjahres noch
nützlich.
Das Lesezeichen
Im Garten pflück ich eines Baumesblatt
und trink mich an seinem Grüne satt.
Von Adern gleich mächtiger Flüsse durchzogen,
kann man nur erahnen, welch Kräfte sie aufsogen.
Einst war es nur winzig klein,
schimmerte aus der Knospe,
wie ein grüner sanfter Schein.
Mit Kraft es sich dann entfalten tat,
bis es seine volle Größe erhalten hat.
Ganze Bände könnte man schreiben,
was für Prozesse des Blattes Leben antreiben.
Doch ich nehme dieses eine Blatt
und lege es zu meines Buches Blatt,
damit es als Lesezeichen im Garten diene.
(Dank an Gerhard Becker)
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Buchtipp:
Alte
Exlibris von Andreas Hopf 237 S. Harenberg 1988
Linktipps (Quellen):
Deutsche Exlibris
Gesellschaft
Schweizer Exlibris Gesellschaft
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