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Heine, Heinrich
(1797-1856)
[Mandragora - Alraune]
Diese Wurzel wächst unter dem Galgen, wo die zweideutigsten
Tränen eines Gehenkten geflossen sind.
Sie gab einen entsetzlichen Schrei, als die schöne Isabella
sie dort um Mitternacht aus dem Boden gerissen.
Sie sah aus wie ein Zwerg, nur daß sie weder Augen, Mund noch
Ohren hatte.
Das liebe Mädchen pflanzte ihr ins Gesicht zwei schwarze Wacholderkerne
und eine rote Hagebutte, woraus Augen und Mund entstanden.
Nachher streute sie dem Männlein auch ein bißchen Hirse
auf den Kopf, welches als Haar, aber etwas struppig, in die Höhe wuchs.
Sie wiegte das Mißgeschöpf in ihren weißen Armen,
wenn es wie ein Kind greinte; mit ihren holdseligen Rosenlippen küßte
sie ihm das Hagebuttmaul ganz schief; sie küßte ihm vor Liebe
fast die Wacholderäuglein aus dem Kopf; und der garstige Knirps wurde
dadurch so verzogen, daß er am Ende Feldmarschall werden wollte und
eine brillante Feldmarschalluniform anzog und sich durchaus "Herr Feldmarschall"
titulieren ließ.
(Aus: Die romantische Schule Drittes Buch)
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