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Ringelnatz, Joachim (1883-1934)

Frühling

Die Bäume im Ofen lodern.
Die Vögel locken am Grill.
Die Sonnenschirme vermodern.
Im übrigen ist es still.

Es stecken die Spargel aus Dosen
die zarten Köpfchen hervor.
Bunt ranken sich künstliche Rosen
in Faschingsgirlanden empor.

Ein Etwas, wie Glockenklingen,
den Oberkellner bewegt,
mir tausend Eier zu bringen,
von Osterstören gelegt.

Ein süßer Duft von Havanna
verweht in ringelnder Spur,
ich fühle an meiner Susanna
erwachende neue Natur.

Es lohnt sich manchmal, zu lieben,
was kommt, nicht ist oder war.
Ein Frühlingsgedicht, geschrieben
im kältesten Februar.

Weitere Ringelnatzgedichte

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Daddeldus Seemannsgarn: Die schönsten Erzählungen Insel 2006
Das große Ringelnatz-Buch Illustr. v. Tatjana Hauptmann 132 S. Diogenes 2005
Ringelnatz für Boshafte Insel 2008
Ringelnatz zum Vergnügen von Günter Baumann 2011
War einmal ein Bumerang: Das Leben des Joachim Ringelnatz von Hilmar Klute Galiani 2015

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