Adventskalender: Weihnachtsgedichte, Weihnachtslieder, Weihnachtsrezepte, Weihnachtsbrauchtum, Märchen
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Adventstag
Wenn Sie möchten, mit Musik! (Haidschi Bumbaidschi)

Weihnachtslied: Haidschi Bumbaidschi

Abba Haidschi bumbaidschi schlaf lange,
Es ist ja dei Muetter ausgange,
Sie ist ja ausgange
Und kummt lang net hoam,
Und läßt dös kloa Büabel alloa net dahoam.

Refrain: Abba Haidschi bumbaidschi,
Bum, bum, bum, bum,
Abba Haidschi bumbaidschi, bum bum.

Abba Haidschi bumbaidschi schlaf süeße,
Die Engelein lasse di grüeße,
Sie lasse di grüeße
Und lass'n di frag'n,
Ob sie dös kloa Büeblei umanander soll'n trag'n.
Abba . . . .

Aber Haidschi Bumbaidschi, in Himm'l
Da fahrt di a schneeweißer Schimm'l,
Drauf sitzt a kloans Engli
Mit oaner Latern,
Drein leicht vom Himmel der allerschenst Stern,
Abba . . . .

Und der Haidschi bumbaidschi is kumma,
Und er hot ma mei Büeblei mitgnumma,
Und er hot mir's mitgnumma
Und hot's nimma bracht,
Drum wünsch ich meim Büeblei a recht guete Nacht.
Abba . . . .

Ludwig Thoma Christkindl-Ahnung im Advent

Erleben eigentlich Stadtkinder Weihnachtsfreuden? Erlebt man sie heute noch?
Ich will es allen wünschen, aber ich kann es nicht glauben, dass das Fest in der Stadt mit ihren Straßen und engen Gassen das sein kann, was es uns Kindern im Walde gewesen ist.
Der erste Schnee erregte schon liebliche Ahnungen, die bald verstärkt wurden, wenn es im Haus nach Pfeffernüssen, Makronen und Kaffeekuchen zu riechen begann, wenn am langen Tische der Herr Oberförster und seine Jäger mit den Marzipanmodeln ganz zahme, häusliche Dinge verrichteten, wenn an den langen Abenden sich das wohlige Gefühl der Zusammengehörigkeit auf dieser Insel, die Tag und Tag stiller wurde, verbreitete.
In der Stadt kam das Christkind nur einmal, aber in der Riss wurde es schon Wochen vorher im Walde gesehen, bald kam der, bald jener Jagdgehilfe mit der Meldung herein, dass er es auf der Jachenauer Seite oder hinter Ochsensitzer habe fliegen sehen.
In klaren Nächten musste man bloß vor die Türe gehen, dann hörte man vom Walde herüber ein feines Klingeln und sah in den Büschen ein Licht aufblitzen. Da röteten sich die Backen vor Aufregung, und die Augen blitzten vor freudiger Erwartung.
Je näher aber der Heilige Abend kam desto näher kam auch das Christkind ans Haus, ein Licht huschte an den Fenstern des Schlafzimmers vorüber, und es klang wie von leise gerüttelten Schlittenschellen.
Da setzten wir uns in den Betten auf und schauten sehnsüchtig ins Dunkel hinaus; die großen Kinder aber, die unten standen und auf eine Stange Lichter befestigt hatten, der Jagdgehilfe Bauer und sein Oberförster, freuten sich kaum weniger.
Es gab natürlich in den kleinen Verhältnissen kein Übermaß an Geschenken, aber was gegeben wurde, war mit aufmerksamer Beachtung eines Wunsches gewählt und erregte Freude. Als meine Mutter an einem Morgen nach der Bescherung ins Zimmer trat, wo der Christbaum stand, sah sie mich stolz mit meinem Säbel herumspazieren, aber ebenso frohbewegt schritt mein Vater im Hemde auf und ab und hatte den neuen Werderstutzen umgehängt, den ihm das Christkind gebracht hatte.
Wenn der Weg offen war, fuhren meine Eltern nach den Feiertagen auf kurze Zeit zu den Verwandten nach Ammergau. Ich mag an die fünf Jahre gewesen sein, als ich zum ersten Male mitkommen durfte, und wie der Schlitten die Höhe oberhalb Wallgau erreichte, von wo sich aus der Blick auf das Dorf öffnete, war ich außer mir vor Erstaunen über die vielen Häuser, die Dach an Dach nebeneinander standen. Für mich hatte es bis dahin bloß drei Häuser in der Welt gegeben.

Joachim Ringelnatz Vorfreude auf Weihnachten

Ein Kind - von einem Schiefertafelschwämmchen
Umhüpft - rennt froh durch mein Gemüt.
Bald ist es Weihnacht! - Wenn der Christbaum blüht,
Dann blüht er Flämmchen.
Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt
Uns mild. - Es werden Lieder, Düfte fächeln.
Wer nicht mehr Flämmchen hat,
wem nur noch Fünkchen glimmt,
Wird dann noch gütig lächeln.
Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes
Alle unfeindlich sind - einmal im Jahr!
Uns alle Kinder fühlen eines Baumes.
Wie es sein soll, wie's allen einmal war.

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