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Nüsse - Haselnüsse, Kastanien und Walnüsse Vielfalt der "Weihnachtsnüsse"

Nüsse eignen sich nicht nur als lagerfähiges Nahrungsmittel für die Winterzeit, sie sind - roh oder verbacken - ein nahrhaftes und begehrtes "Schmankerl" oder "Leckerchen". In der Symbolik gelten sie als Zeichen für Gottes unerforschlichen Ratschluß: Gegenwart und Zukunft geben uns - bildlich gesprochen - manche Nüsse zu knacken. Entsprechend formuliert der Volksmund: Gott gibt die Nüsse, aber er knackt sie nicht auf. Früher wurden Nüsse auf einen Faden gezogen und in den Weihnachtsbaum gehangen. Besonders vergoldete Nüsse zeigen an, daß das Leben zwei Seiten hat: den im Innern verborgenen Kern und das strahlende Äußere. Im Gebäck zeigen Nüsse den Reichtum göttlicher Gnade an. Viele Weihnachtsorakel sind mit Nüssen verbunden: In Schlesien bekam jeder nach dem Weihnachtsessen vier Nüsse überreicht. Jede Nuß symbolisierte eine Jahreszeit. Taube Nüsse kündigten Mißgeschick und Unglück an. In Bayern war es ähnlich: Mit zwölf Haselnüssen bezog sich die "Vorhersage" allerdings auf die zwölf Monate des Jahres.

Haselnuß

Der Gemeine Hasel Corylus avellana ist in Europa heimisch. Der Gattungsname Corylus (Korys, griech.= Hut, Helm) deutet auf die helmartige Fruchthülle der Haselnuss hin. Streng botanisch gesehen ist die Frucht - die Nuß, die einzige echte Nuß. Haselnüsse haben einen sehr hohen Anteil an Vitamin E, B1 und B2, sind aber sehr kalorienreich. Mehr hier

Walnuß

Walnussbäume (Juglans regia) beginnen ab einem Alter von 10 bis 20 Jahren zu fruchten, aber erst ab ca. 40 Jahren werden gute Erträge erzielt, die im hohen Alter dann wieder zurückgehen. Bei einer guten Ernte sind bei großkronigen Bäumen maximale Erträge bis zu 150 kg Nüsse pro Baum möglich. Die Früchte reifen Ende September bis Anfang Oktober. Die Nüsse sind zwar in der Adventszeit besonders beliebt, aber ganzjährig im Handel zu erhalten. Die Walnuss wird in vielen Speisen benutzt, vom Kuchen bis zum Walnusseis. Im Handel gibt es neben ganzen Nüssen auch Walnusskerne und Walnussöl zu kaufen. Mehr hier

Kastanienfrüchte

Es gibt über 100 verschiedene Kastaniensorten. Bei uns findet man hauptsächlich die "gewöhnlichen", kleineren Esskastanien (Edelkastanien, Castanea sativa). Die größeren, weiter gezüchteten Sorten der normalen Edelkastanie Esskastanien heißen Maronen. Sie kommen vorwiegend aus Mittelmeerländern. Bei den Maronen ist meistens nur eine einzelne Frucht im stacheligen Fruchtbecher, während es bei den Edelkastanien in der Regel zwei bis drei der kleinen dreieckigen Früchte sind. Mehr hier. Stände, die gebratene Maronen anbieten, findet man oft auf den Weihnachtsmärkten.

Nußknacker

Um den Nussknacker - ein Bestandteil deutscher Weihnachtskultur - ranken sich zahlreiche Sagen und Geschichten. Die ersten Nussknacker sollen vor rund 250 Jahren zur Weihnachtszeit auf dem Dresdner Striezelmarkt angeboten worden sein Der "echte" Nussknacker aus dem Erzgebirge war ein gefragter Exportartikel der ehemaligen DDR, jedoch im eigenen Land schwer erhältlich; vor allem Amerikaner und Japaner sammeln die hölzernen Gesellen. Die "Nußknackersuite" von Tschaikovski ist auf vielen Bühnen der weihnachtliche Dauerbrenner.

Exkurs: Räuchern zu Weihnachten

Das Verwenden von unterschiedlichstem Räucherwerk ist in vielen Religionen und seit der Antike verbreitet. Räucherkerzen und Räuchermännchen mit traditionellen Weihnachtsdüften wie Weihrauch, Tanne, Honig und Zimt sind wie die Nussknacker Holzfiguren aus dem Erzgebirge. Die Holzmännchen schraubt man auseinander, gibt auf das vorhandene Metallstück im untere Teil des Männchens eine Räucherkerze. Der hohle obere Teil dient als Rauchkessel. Im Gegensatz zu den Nußknackern wählten die Spielzeughersteller für die Räuchermänner vertraute Leute aus dem dörflichen Alltag als Vorbilder. So finden man hier Feuerwehrmänner, Bäcker, Schornsteinfeger, Nachtwächter und viele andere. Mehr zum Räuchern

Räuchermann Nachtwächter

Weihnachtliche Nussrezepte Weihnachtsrezepte im Adventskalender - Grafik Copy graphicgarden-com

  • Haselnusskugeln
    300 g Mehl auf ein Backbrett oder die Tischplatte sieben. Darüber 200 g geriebene Haselnüsse geben. In die Mitte 200 g Zucker streuen und eine Vertiefung hineindrücken. In diese Vertiefung gibt man 1 Ei. 1 Vanillezucker und Prise Salz über den Zucker geben, diese mit einer Gabel und auch etwas von dem Mehl verrühren, bis man einen dicken Brei erhält. Den Brei mit Mehl bedecken, 200 g Margarine draufgeben und nochmals Mehl darüber geben. Nun mit gekühlten Händen alles zu einem Kloß zusammendrücken und zügig kneten. Den Teig 1/2 bis 1 Stunde an einem kühlen Ort ruhen lassen. Dann eine Rolle von 3 cm Durchmesser formen und gleichmäßige Stücke abschneiden. Diese werden zu Kugeln gedreht und auf das Blech gesetzt. Daraufhin je eine Haselnuss in Eiweiß stippen und in die Teigkugeln drücken. 10-15 Minuten bei 210-220 Grad auf der mittleren Schiene im Backofen backen.
  • Glasierte Kastanien
  • Nusskipferl
  • Walnussplätzchen
  • Buchtipps  im kulinarischen AdventskalenderBuchtipps:

  • Das goldene Buch der Walnuss von Erica Bänziger 125 S. Hädecke 2005
  • Das kleine Kastanien-Kochbuch von Karin Longariva 82 S. Edition Löwenzahn 1999
  • Das Nußbacher-Walnuss-Buch von Ferdinand Linsbod 96 S. Stocker
  • Nüsse in Garten & Küche von Fritz Kummert 143 S. Stockerr 2005

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