Weihnachten von A-Z - A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W XYZ
Gewürznelke,
Weihnachtsgewürz - ein scharfes "Nägeli"
(Syzygium aromaticum)
Gewürznelken sind die getrockneten Blütenknospen
des immergrünen tropischen Gewürznelkenbaumes, eines seit
Jahrtausenden bekannten Baumes aus der Familie der Myrtengewächse.
Wie der Muskatbaum von den Molukken stammend, gedeiht er nur im tropischen
Seeklima. Deshalb beschränkt sich seine Verbreitung auf mehrere
Inseln wie Java, die Philippinen, Sri Lanka (früher: Ceylon), Madagaskar,
Réunion, Mauritius, Pemba, auf einige Westindische Inseln
und auf Guayana. heute wächst er vor allem auf Sansibar. In
Indonesien enthalten die Zigaretten einen Drittel Gewürznelken!
Nach Europa kam die Gewürznelke erst während
der Blüte des Römischen Reiches, Hildesgard von Bingen verwendete
sie schon ihren Rezepten. (Die Blume "Nelke" wurde übrigens
wegen ihres, dem Aroma der Gewürznelke ähnlichen Geruchs nach
dieser benannt!).
Wegen ihrer außergewöhnlichen Form
und Farbe werden die ölreichen Blütenknospen der Gewürznelke,
die einen hohen Anteil Eugenol enthalten, auch "Gewürznägelchen" genannt. Sie werden, bevor sich die Blüte öffnet geerntet
und getrocknet, bis sie sich vom Rötlichen ins kräftig Braun
verfärbt haben und außerordentlich hart geworden sind. Dabei
verlieren sie erheblich an Gewicht: 1000 kg frische Nelken ergeben ungefähr
250 kg getrocknete Nelken, die ganz oder gemahlen dann verkauft werden.
Gewürznelken wirken durchblutungs- und verdauungsfördernd,
appetitanregend und vor allem örtlich schmerzbetäubend und antibakteriell.
Sie werden deshalb vor allem in der Zahnheilkunde verwendet und sind ein
gutes Hausmittel gegen Zahnweh (einfach eine Gewürznelke kauen...)
Bei Blähungen kann Nelkenöl Linderung schaffen.
Im alten China mussten alle, die sich dem Kaiser
näherten, eine Gewürznelke im Mund haben, damit der Kaiser den
Mundgeruch seiner Untertanen nicht riechen musste - ein Tipp für diejenigen,
die gern Knoblauch essen oder mit Mundgeruch zu kämpfen haben.
Die Kelten und Germanen benutzten wie heute
noch die tibetanische Heilkunde Gewürznelken zum Räuchern. Der Duft der Nelke soll außerdem Insekten fernhalten und wird deswegen
bei der Herstellung von Räucherstäbchen verwendet.
Die süß-würzig bis scharf schmeckenden
Gewürznelken sind unverzichtbar zur Herstellung von Lebkuchen
und Gewürzgebäck, würzen die weihnachtlichen Getränke
wie Grog, Feuerzangenbowle, Glühwein, Punsch,
aber auch Wild- und Geflügelgerichte, Marinaden, Soßen (Worcestersauce!),
Fruchtsäfte, Süßspeisen (Kompott) und Gebäck. Auch
Tabak wird mit Gewürznelken aromatisiert und manch feine Schokolade
erhält durch das Nelkengewürz, zusammen mit Zimt und Kardamom,
ihren exquisiten Geschmack. Da sich das ätherische Öl (Nelkenöl)
schnell verflüchtigt, sollten Nelken erst kurz vor Gebrauch gemahlen
werden. Gewürznelken sind sehr geschmacksintensiv und sollten deshalb
sparsam verwendet werden ("Prisengewürz").
Tipp: Mit Nelken gespickte Zitronenscheiben halten
im Sommer Mücken und andere Insekten fern!
Rezepte mit
Gewürznelke
Sitemap Adventskalender
Zurück zum Adventskalender / zurück an den Anfang Besuchen Sie auch: Zauberpflanzen Gartenlinksammlung Welt der Rosen Veilchen-Homepage Schneeglöckchen-Homepage
© Text und Design: Maria Mail-Brandt / Impressum / Datenschutz
|