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Ein Geheimnis war es nie.
Komm, lies es aus den Blumenstauden.
Natur erzählt's mit Poesie,
und Vögel singen's in den Gartenlauben.
(Ralph Waldo Emmerson)


Nach dem Artikel von Clemens Alexander Wimmer "Bücher über Blumensprache" (in Zandera Bd. 13/1998/Nr. 1 S. 15) erschien das erste gedruckte Buch, das die weltliche Bedeutung der Blumen zur Sprache brachte,"Le secretaire turc" von Du Vignau, der 1680 als frz. Gesandtschaftssekretär in Konstantinopel war, im Jahr 1688. Die Türken, behauptete Vignau, könnten meist nicht lesen und schreiben und weil sie nicht frei mit den Damen verkehren durften, bedienen sie sich der Blumen, Früchte, Hölzer, Düfte, Stoffe und Metalle, um sich mitzuteilen. Diese Gegenstände würden sie Selam nennen, was eigentlich "Heil" bedeutet.

Lady Mary Wortley Montagu reiste Anfang des 18 Jahrhunderts in den - damals "in Mode" kommenden - Orient und erhielt als Frau Zutritt in die orientalischen Harems. Sie berichtete ebenfalls über die Kommunikation per Blüten in ihren "Briefen aus dem Orient" (Letters written during their travels London 1763). Es heißt, daß diese Veröffentlichung dann die neue Mode der Kommunikation mit Blumen (damals noch nicht "Blumensprache" genannt) auslöste.
Zitat: Diese Gärten [Haremsgärten], die mit hohen Mauern umschlossen sind, haben nichts von Parterren, sondern sind mit hohen Bäumen bepflanzt, die einen anmuthigen Schatten und einen reizenden Anblick geben. In der Mitte des Gartens ist der Chiosk, ein großes Zimmer, das gemeiniglich mit einem schönen Brunnen in der Mitte pranget. Er ist die Scene ihrer Ergötzungen, und die Damen bringen da die meisten ihrer Stunden mit Musik und Stickwerk zu. (Quelle: Alfred Passecker / Paul G. Gruber Allesamt ein irdisch Paradies oder Garten-Brevier)

1814 erschien das erste deutsche Blumensprache-Buch in Leipzig, das wahrscheinlich - da ohne Verfasser - eine Übersetzung des 1811 veröffentlichten - ersten eigentlichen Buches über die Blumensprache - von B. Delachénaye ist: "ABC der Blumensprache".

Große Bedeutung erhielt das 1818 unter dem Pseudonym Charlotte de Latour erschienene Buch "Le Language des fleurs", das mit hochwertigen farbigen Pflanzenstichen von Pancrace Bessa illustriert war. Heute wird Louise Cortambert (1782-1875) die Gattin des Geographen Eugène C. als Verfasserin betrachtet . Der Titel der von Karl Müchler besorgten deutschen Übersetzung lautet:" Die Blumensprache oder die Symbolik des Pflanzenreiches", erschienen in Berlin 1820. Anonym erschien dann 1821 der beliebte "Der Selam des Orients oder die Sprache der Blumen" des Berliners Johann Daniel Symanski (1789-1857), aus dem noch heute zitiert wird, Ende des 19.Jhds in Erfurt die "musikalische Blumensprache" von Elise Polko.

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