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Prof. Dr. hc. Karl Foerster(1874-1970) - Sein Garten in Bornim
Die Gegend nördlich des Parks von Sanssouci,
die sogenannte Bornimer Feldflur, gehört zu der von Peter Joseph Lenné
verschönerten Landschaft um Potsdam. Die Gartengestaltung in
Bornim begann 1912, vermutlich durch Mitwirken des Gartenarchitekten Willi
Lange. Nach englischem Vorbild wurde der Garten in einzelne "Gartenräume"
eingeteilt. Kernstück war der streng symmetrisch angelegter rechteckiger
Senkgarten (25x40 m) mit Wasserbecken; Vorbild waren die sogenannten "sunken
gardenes" englischer Landhausgärten. Karl Förster hat den Begriff
des Senkgartens weiter entwickelt. Er sprach von einer "Wirkung der Pflanzen
wie auf einer Bühne". In seinem Buch “Der Steingarten der sieben Jahreszeiten“
umreißt Karl Foerster die Anlage wie folgt: “Teils aus Windschutzgründen,
teils aus Beschaulichkeit versenkt man in der Nähe des Hauses einen
kleineren Platz, der ringsherum in flachen Steingartenterrassen wieder
zu normaler Gartenhöhe aufsteigt und manchmal auch - noch tiefer in
das Bodenniveau eingelassen - ein Ufer- und Wassergärtchen enthält“.
Dabei steht eine fast überquellende Pflanzenfülle im gelungenen
Gegensatz zur strengen Geometrie Am tiefsten Punkt befindet sich ein mi
Seerosen bepflanztes Wasserbecken, das Himmel und Pflanzen effektvoll
widerspiegelt. Doch die Grundrisse dieses Senkgartens sind heute nur noch
schwer zu erkennen. Früher war der Senkgarten von einer umgebenden
Pergola markiert, die durch eine Buchsbaumhecke ersetzt wurde. Auf
der wärmeren Südseite gedeihen trockenheitsliebende Pflanzen,
während in der kühleren Nordseite schattenverträgliche Farne
wachsen. Durch die verschiedenen Ebenen kann man die vielen Pflanzen genau
betrachten und gleichzeitig oben auf das ganze Blütenmeer von Stauden,
Kleingehölzen und Gräsern herab sehen.
Weitere "Räume": der Frühlingsweg,
Naturgarten (später Privatgarten), Herbstbeet, Steingarten der sieben
Jahreszeiten mit der Farnschlucht und (1960 allerdings aufgegebener) Versuchsgarten.
Der Gartenplan wurde im Katalog der Firma 1926/1927 abgedruckt.
"Es wird durchgeblüht" - so der
Titel seines letzten Buches, 1968, zwei Jahre vor seinem Tod erschienen
- ist das berühmt gewordene Motto, das er -vor allem eben auch in
seinem eigenen Garten - verwirklicht hat. Foerster prägte den Begriff:
"Wildnisgartenkunst" - vermutlich in Anlehnung an William Robinsons Wild
Garden"; in seinem Garten ergänzen sich architektonische und naturnahe
Gestaltungsprinzipien.Die Anlage wurde als öffentliche Anlage konzipiert
und jeder Besucher war und ist willkommen. Besucher konnten und können
hier die Pflanzen im ausgewachsenen Zustand sehen und studieren. Es kamen
viele Gartenfreunde, auch um sich mit Foerster auszutauschen und sich von
ihm beraten zu lassen. Foerster war somit Mitbegründer des Gedankens
eines öffentlichen Gartens. Karl Foerster selbst duzte grundsätzlich
jeden, der in seinen Garten kam, so auch Wilhelm Pieck (Präsident
der DDR von 1949-1960), der einen hochoffiziellen Besuch im Garten abstattete.
In seinen zahlreichen Gästebüchern finden sich Eintragungen
vieler prominenter Besucher des Hauses: Gartenarchitektin Mijn Rhuys, Botanikerin
Käthe Voderberg, die Architekten Bartning, Neutra, Scharoun, die Literaten
Leonid Leonow, Erwin Strittmatter, Carl Zuckmayer, Pianist Wilhelm Kempf, Zoologe
Heinrich Darthe... Der Künstler Siegwart Sprotte (Bild "Hommage à
Karl Foerster") malte oft in seinem Garten, nachdem Foerster ihn als 17jährigen
ermutigt hatte, seine Arbeiten Karl Hagemeister vorzustellen.
Mehrere Umgestaltungen erfolgten - in den
60er Jahren von Hermann Göritz, der u. a. die Achsensymmetrie teilweise
aufhob zugunsten einer für den betagen Herrn bequemeren Treppenanlage. Zum 90. Geburtstag Foersters wurde das Haus neu angeputzt. 1976 wurde der
Garten von Hermann Göritz und Peter Herling abermals neu gestaltet und
bepflanzt. Die Denkmalpflege forderte damals, der Senkgarten müsse
nach historischem Vorbild formal geometrisch angelegt werden, schließlich
hätten sie die Restaurierung bezahlt. Die Familie Foerster sagte nein hierzu
und man verhandelte. Es entstand ein Kompromiß. Die Anlage durfte
im Sinne der Foersters gestaltet bleiben. Wiederholungen und eine Art Symmetrie
wurde durch die Pflanzung erreicht, indem größere Stauden und
Sträucher beidseitig gegenüber gepflanzt wurden. Die achsiale
Symmetrie wurde wieder hergestellt, aber die seitliche Treppe beibehalten.
Nach der Wende bekam das großzügige
Landhaus ein neues Dach und eine Ölheizung. Gartenanlage
und das Haus stehen seit 1982 unter Denkmalschutz. Dank des Engagements
seiner Tochter Marianne hat sich die üppige Blüte im Foerster-Garten
erhalten. Seit 1998 erfolgte eine umfassende Rekonstruktion des Senkgartens,
des Frühlingsweges, des Steingartens und des Herbstweges im Rahmen
der BUGA 2001 - rund 1,1 Millionen Mark gab der Entwicklungsträger
Bornstedter Feld aus Mitteln des Landwirtschaftsministeriums für die
denkmalgerecht erfolgenden Arbeiten. Der Berliner Gartenarchitekt
Martin Heisig (1957-1960 Gärtnerlehre bei Foerster) erarbeitete
das Projekt für die umfangreiche Rekonstruktion. Das Herbstbeet war
zugunsten eines Parkplatzes verschwunden; es wurde jedoch in
der Anlage wieder hergestellt. Die mit Kletterrosen berankte Pergola
aus früheren Zeiten, die einstmals den Senkgarten umrahmte, gibt es
allerdings nicht mehr. Mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
wurde der erste bundesweite Versuch gestartet, für die künftige
Erhaltung von Garten und Haus Karl Foersters einer treuhänderische
Stiftung einzurichten.
Das Foerstersche Wohnhaus wird im Rahmen der Renovierung / Restaurierung uaf den ursprünglichen Zustand von 1912 zurück gestaltet.
Einen hervorragenden Eindruck des "Gartens
der Sieben Jahreszeiten" vermittelte ein vom Entwicklungsträger Bornstedter
Feld beauftragter Videofilm, der bei der Foerster-Stauden GmbH, bei der
Potsdam Tourismus GmbH, der Buchhandlung Internationales Buch oder im Informationsbüro
des "Entwicklungsträger Bornstedter Feld "im Nauener Tor erworben werden kann.
Wir waren 2001 und 2005 (anläßlich
der Buchvorstellung
von Marianne Foerster) dort -
Noch mehr Fotos
vom Besuch des Foersterschen Gartens
Adresse
und Öffnungszeiten
Am Raubfang in 14469 Potsdam
Weil Marianne Foerster seit 2001 das Motto ihres Vaters am Gartenzaun "Bitte treten Sie ein!" aufgenommen
hat, kann der Foerster-Gartens Garten auch nach ihrem Tod 2010 weiterhin täglich - kostenlos - besichtigt werden;
geöffnet von 9.00 – 19.00 Uhr, im Winter bis zum Einbruch der Dämmerung.
Seit 2015 finden öffentliche Führungen (deutsch oder englisch) statt. Fachführungen zum Thema Stauden werden von "Karl Foersters Gartenfee" (Facebookseite) angeboten.
Die Marianne-Foerster-Stiftung freut sich über Spenden, damit dieses Kleinod für die künftigen Generationen bewahrt werden kann!
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zum Garten Foersters
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