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Prof. Dr. hc. Karl Foerster (9.3.1874-27.11.1970)
berühmter Staudengärtner, Staudenzüchter, Schriftsteller
und Gartenphilosoph - Leben und Werk
1874
Am 9. 3. wird Karl Foerster (fälschlicherweise
"Förster" geschrieben) als Sohn des Direktors der Königlichen
Sternwarte, Wilhelm Foerster und der Malerin Ina Foerster, geb. Paschen
in Berlin geboren.
Foerster hatte noch zwei Brüder
und zwei Schwestern.
1889-1891
nach Besuch des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums
in Berlin Gärtnerlehre in Schwerin.
"Ich trat mit regelrechter Gärnerlehre
in meinem Beruf ein und suchte jahrelang in ihm herum".
Beginn der fotografischen Arbeit
1892-1903
Besuch der Gärtnerlehranstalt Wildpark bei Potsdam, die 1903 nach Berlin-Dahlem verlegt wurde; heute ist dort die Königliche Gartenakademie. Anschließend "Lehr- und Wanderjahre".
Als Gehilfe studierte er - u. a. bei dem Pflanzenzüchter
und Gartenarchitekten Ludwig Winter in Bordighera an der italienischen
Riviera - frühe Naturgartenbeispiele.
Entstehung
seiner "Hinneigung zur Staudenwelt"
1903
Beginn des Aufbaus der eigenen Gärtnerei
auf dem elterlichen Gelände in Berlin-Westend
"Spezielles Programm meiner Gärtnerei
ist es, ein begrenztes Sortiment aus dem Chaos der Arten und Sorten unter
dem Gesichtespunkte des Zusammentreffens der großen Schönheitseigenschaften
mit den grossen praktischen Dauer- und Willigkeitseigenschaften herauszuarbeiten".
1906
erste Veröffentlichung in der Presse
(Pan und Psyche im Feuilleton der Zeitung "Hamburgischer Correspondent").
1907
erscheint der erste Foerster-Katalog.
1909
Erste Veröffentlichung in der Fachpresse:
Winterhart ausdauernde japanische Chrysanthemen für trockene Gärten
in: Der praktische Ratgeber für Obst- und Gartenbau
1910
Umzug der Gärtnerei nach Potsdam-Bornim;
er verwandelt ein ca. 5000 qm großes Ackergelände zu einem Gartenreich
mit dem berühmten Senkgarten. Die Gegend nördlich des Parks von
Sanssouci, die sogenannte Bornimer Feldflur, gehört zu der von Peter
Joseph Lenné gestalteten Landschaft um Potsdam.
Schon bald galt es als etwas Besonderes, bei
der Gärtnerei Foerster zu arbeiten.
Erster Vortrag: "Einladung zum Vortrag am Freitag,
den 11. November 1910: Vortrag des Herrn Karl Foerster, Besitzer von Großkulturen
winterharter Blütenstauden in Bornim bei Potsdam, bisher in Westend-Berlin,
spricht über: Neueste Fortschritte der Staudenwelt mit besonderer
Berücksichtigung des märkischen Gartens. Den Vortrag begleiten
cirka 120 farbige Naturaufnahmen nach dem System Lumiere" - einer er ersten
von Foerster`s Vorträgen. Aus einem späteren Brief Foersters:
"Am 12. Oktober ist also mein Vortrag in der Urania mit 200 Lichtbildern!
Ohnmächtige werden kostenlos herausgetragen..."
1911
Erster Bornimer Katalog
1912
Foersters erster enzianblauer Rittersporn
erhält den Namen `Arnold Böcklin` zu Ehren des Lieblingsmalers
seiner Mutter, dessen Gemälde Jagd der Diana er später in seinem
Band Von Landschaft, Garten, Mensch" interpretiert.
1916
bekommt Foerster den Auftrag, Pflanzen für
die erste Bepflanzung der Anlagen um Schloß Cecilienhof (heute Gedenkstätte
des Potsdamer Abkommens von 1945) zu liefern
Eine überlieferte Geschichte erzählt,
daß er zu einem Lichtbildvortrag in das Schloß eingeladen wurde
und dort in Begleitung von fünf Freundinnen erschien, die er, bar
jeder Devotion, bei seinem Vortrag zuhören lassen wollte. Daß
dies unmöglich sei, weil es gegen die Etikette verstieß, mußte
ihm vom Hofgärtner erst mühsam auseinandergesetzt werden...Dazu
paßt auch eine andere Anekdote: Einem Mitglied des preußischen
Königshauses, das sich bei einem Besuch der Gärtnerei über
die vielen Etiketten auf den Beeten wunderte, antwortete Foerster: "Ja,
bei den Stauden ist die Etikettenfrage wichtiger als bei Hofe!"
1917
Beginn der Freundschaft mit dem Pianisten
Wilhelm Kempff
"Vom Blütengarten der Zukunft" erscheint
mitten im Krieg, nach Foersters Heimkehr aus dem Militärdienst;
das Vorwort verfaßte
Willi
Lange.
Das Exemplar wurde mit 25.000 Exemplaren an
die Verwundeten in den Lazaretten und die Soldaten in den Gefangenenlagern
geschickt. Das Buch war, wie Georg Pniover 1959 urteilte, "im besten Sinne
zeitgemäß"; es senkte sich "wie ein Samenkorn in die Herzen
der Menschen". Viele Menschen, die später in nähere oder engste
Verbindung zu Karl Foerster traten, verdanken ihre erste Bekanntschaft
mit ihm diesem Buch- z. B. Gartenarchitekt Heinrich Wiepking-Jürgensmann
und der Gartenschriftsteller
Christian Grunert, der schreibt:
"Mir wurde plötzlich klar: mit dergleichen
schönen Dingen geht ein Gärtner um, die schafft er und mehrt
damit das Schöne auf Erden. Wäre es nicht vermessen, so würde
ich sagen, daß aus einem Saulus ein Paulus wurde".
1920
Erster züchterischer Erfolg am Rittersporn
mit Delphinam elatum `Berghimmel".
Beginn der Freundschaft mit dem Architekten
Otto Bartning, der später das Geleitwort zu seinem Buch "Tröste
mich, ich bin so glücklich" schreibt.
Ab April Herausgabe
der Zeitschrift "Gartenschönheit" mit Oskar Kühl und Camillo
Schneider
Über 1000 Abonnenten waren schon vor
Erscheinen sicher. Oskar Kühl, der Verleger, war mit Martha, Foersters
jüngsten Schwester verheiratet.
G. Pniower sieht die Herausgabe dieser Zeitschrift
, die bis 1941 erschien, heute als "besonders bemerkenswerte Kulturtat"
an.
Fotos der Titelseiten Gartenschönheit Jahrgang
1923
1925
Beitrag in den Monatsheften von Velhagen &
Klasing: "Blumengärten für intelligente Faule!"
(Zitat daraus)
"Unendliche Heimat" erscheint
1927
heiratet er die - 28 Jahre jüngere -
Tochter des Stettiner Kirchenmusikdirektors D. Ulrich Hildebrandt. Eva
gab ihm zuliebe ihre Karriere als Sängerin auf; doch ihre Hauskonzerte
lockten Wilhelm Kempff, Edwin Fischer und so manch anderen Musiker nach
Bornim.
Um 1925-1928 arbeitete Wilhelm Schacht (1903-2001), dessen Buch „Der Steingarten und seine Welt“ (1953) inzwischen ein Klassiker ist, bei Foerster in der Staudenvermehrung.
1928
gründet Foerster gemeinsam mit den Gartenarchitekten
Hermann Mattern (1902-1971) und der Gartenarchitektin Herta Hammerbacher (1900-1985) von der TU
Berlin die Arbeitsgemeinschaft "Gartengestaltung in Bornim". Es entwickelt sich ein Gartenstil, der als Foerster-Mattern'sche
oder Bornimer Schule bezeichnet wird.
Nun wird Bornim ein "Worpswede der Gartengestalter",
es formte sich der "Bornimer Kreis"
Der Begriff „Bornimer Kreis“ wurde aber wahrscheinlich
1985 erstmalig öffentlich im Rahmen der Bundesgartenschau in Berlin
eingeführt. Die Bezeichnung umfasst einen Personenkreis, der vornehmlich
in den 20er und 30er Jahren mit Karl Foerster eng zusammenarbeitete, aber
auch Freunde, die die Naturphilosophie und den Gartengedanken Foersters
teilten. Den Kern bildeten neben Foerster und seiner Frau Eva, Mattern
und Hammerbacher die Gartenarchitekten Walter Funcke, Hermann Göritz,
Karl-Heinz Hanisch, Richard Hansen, Gottfried Kühn, Alfred Reich und
Berthold Körting. Ergänzt wurde sie durch den Architekten
und Schriftsteller Otto Bartning, seinen Bruder, den Maler Ludwig
und dessen Tochter, Esther Bartning, ebenfalls Malerin, die Architekten
Hans Poelzig, Hans Scharoun, die Pianisten Wilhelm Kempff und Edwin Fischer,
den Dirigenten Wilhelm Furtwängler, die Schriftstellerin Karla Hoecker,
den Kunsthistoriker Edwin Redslob, den Verleger Werner Stichnote und den
Maler Sigward Sprotte. Es handelte sich um keine bewusst organisierte Gruppierung,
sondern um einen um Karl Foerster gebildeten Freundes- und Arbeitskreis.
Die meisten lebten in Potsdam und waren oft bei Foerster zu Gast. Es war
vor allem die Persönlichkeit Foersters, die diese Menschen faszinierte.
Zu den "Foersterianern"
- eine besondere Gattung von Gärtnern und Gartenarchitekten, die aus
diesem Kreis von Architekten, Künstlern und Gärtnern um Karl
Foerster hervorgegangen sind, zählen wiederum der Potsdamer Gartenarchitekt
Walter Funcke und Gottfried Kühn (1912-2002), die Gärtner
Hermann Göritz, Richard Hansen und Alfred Reich. Vom Bornimer Kreis
kamen belebende Impulse für Gartengestaltung und Pflanzenverwendung
wie ausgeprägte Raumbildung und die Berücksichtigung der Lebensgemeinschaften
der Pflanze. U. a. entstand nach Entwürfen des Frankfurter Gartenbaudirektors
Max Bromme und Künstlern des Bornimer Kreises der 14 Hektar große
Park des IG-Farben Baus in Frankfurt (Poelzig-Bau).
Foerster lieferte die Pflanzen für die
angefertigten Entwürfe; dabei kam es zur wechselseitigen Beeinflussung.
Die Zeit- und Geldersparnis durch die Anlage pflegeleichter "Blumengärten
für intelligente Faule" wurde für seine Auftraggeber, meist private
Gartenbesitzer, im Zuge der Wirtschaftskrise 1929/1930 immer wichtiger.
Der neue Garten sollte nicht nur repräsentativ, sondern vor allem
"wohnlich", d. h. vielfältig nutzbar sein.
1929
Beginn der Vortragstätigkeit im Rundfunk.
"Der neue Rittersporn - Geschichte einer Leidenschaft" erscheint.
1929 kommt Walter Funcke (1907-1987) als Gartenbautechniker zur Arbeitsgemeinschaft Foerster-Mattern-Hammerbacher und wird ab 1936 dort Büroleiter. Beate Maltusch beginnt als Fotografin (Ka-
taloge, Bücher, die „Gartenschönheit“) für die Foerster-Betriebe. Sie wird später zweite Ehefrau Matterns nach Trennung von Hertha Hammerbacher.
1930
Foerster übernimmt die Gestaltung eines
Wochen-Abreiß-Kaleners "Werden und Wachsen"
auf das Jahr 1931.
Hermann Göritz kommt zu Foerster.
1931
wird seine Tochter Marianne Foerster am 1. Januar geboren (gestorben 2010)
Sie absolvierte 1947-1950 bei ihrem Vater eine Lehre als Gärtnerin.
Nach Aufenthalten in Schweden und in der Schweiz arbeitete sie jahrelang in Belgien als Mitarbeiterin des namhaften Gartenarchitekten Professor René Pechère; u. a. bei der gärtnerischen Gestaltung
der Brüsseler Weltausstellung. Sie gestaltete den Karl Foerster-Garten
auf der Bundesgartenschau in Kassel 1981. Mit Sondergenehmigung der DDR-Regierung
konnte sie ihre Eltern regelmäßig besuchen.
Nach der Wende kehrte sie zürück nach Potsdam
und hat dort das gärtnerische Erbe ihres Vaters angetreten, führte Gruppen durch
den Foersterschen Garten. 2005 veröffentlichte sie das Buch: "Der Garten meines Vaters" (2024 neu aktualisiert aufgelegt).
Alfred Reich (1908-1970) kommt in den Betrieb.
1932
Erste Foerstersche Phlox-paniculata-Sorten
kommen in den Handel; die erste Sorte wird 'Wennschondennschon' benannt, es folgt 'Eva Foerster'.
Auch neue Sorten von Rittersporn, Astern und viele Gräser brachte
er heraus.
1933
Foersters Mitarbeiter Heinz Hagemann(1906-2000) (der sich später selbstständig machte) bringt Rudbeckia
sullivantii `Goldsturm` aus einem böhmischen Garten mit; sie wird in Bornim getauft und vermehrt.
In der Nazi-Zeit beschäftigten die Foersters
in der Gärtnerei jüdische Freunde, die so überleben
konnten. Der Gartenarchitekt Walter Funcke, damals Mitarbeiter Foersters,
berichtet, daß er als Mitglied der KPD 1933 verhaftet, nach einem
halben Jahr entlassen und von Foerster sofort wieder eingestellt worden
sei, wozu zweifellos Mut gehörte.
Als Pflanzenzüchter widersetzte Foerster sich
den Forderungen vieler Nationalsozialisten nach einer ausschließlichen
Verwendung heimischer "bodenständiger" Pflanzen
"In unseren nordischen Geistesadern kreist
auch Blut südlicher Geisteswelten, auf unserem Mittagstisch stehen
Gerichte aus fünf Erdteilen und in unseren Bauerngärten wachsen
"althergebrachte" Stauden aus chinesischen Alpenwiesen und amerikanischen
Prärien, nämlich Tränendes Herz und Phlox, bodenständige
Embleme unseres Heimatgefühls. Also für Heimatpuritaner und ihre
Überfremdungsängste haben wir nur ein Lächen und empfinden
sie gewissermaßen als vom Sturm der Entwicklung entwurzelter Leute".
1934
"Der Garten als Zauberschlüssel "erscheint
Prof. Dr. Richard Hansen (1922-2001) absolvierte seine Gehilfenjahre bei Karl Foerster (um 1934 -1936)
1935
liefert Foerster die Pläne für die Gartenanlage
und Pergola am Wernerwerk-Hochhaus in Siemensstadt
1935:
schreibt er:"Die meisten Gärten sind Orte der Andachtslosigkeit, mit denen das Leben gelebt wird."
(Heute spricht Ulf Soltau von Schottergärten als "Gärten des Grauens"...).
1936
"Der Steingarten der sieben Jahreszeiten"
erscheint. Darin sprach Foerster als erster von "sieben Jahreszeiten"
mit Vorfrühling, Frühling, Frühsommer, Sommer, Herbst, Spätherbst
und Winter.
1936-38 leitete Gottfried Kühn (1912-2002), der seit 1930 bei ihm arbeitete, ein Filialbüro der Karl Foerster GmbH in Königsberg/Ostpreußen.
1937
"Glücklich durchbrochenes Schweigen"
erscheint
Reise zur Weltausstellung nach Paris.
Ernst Pagels (1913-2007) kommt in den Betrieb. Durch die Einziehung zum Militärdienst im Sommer 1939 war die Tätigkeit in der Gärtnerei Karl Foerster nur kurz; nach dem Krieg gründete er seine eigene Staudengärtnerei. Nach Karl Foerster, seinem großen Vorbild, und Georg Arends gilt er als einer der bedeutendsten deutschen Staudenzüchter des 20. Jahrhunderts.
1939
erste Foerster-Heliopsis-Sorte "Goldgrünherz"
wird angeboten.
Beginn mit der Anlage der Freundschaftsinsel in Potsdam
1940 "Blauer Schatz der Gärten" erscheint;
Erste Foerster-Helenium-Sorte `Kupfersprudel`.
1941
"Gleichschaltung" der Zeitschrift "Gartenschönheit"
unter dem Titel "Gartenbau im Reich", wobei sie völlig ihre Gesicht
verliert.
"Von Landschaft, Garten, Mensch" erscheint;
es ist hauptsächlich für die deutschen Soldaten gedacht...
Eröffnung des öffentlichen Schaugartens
auf der Potsdamer Freundschaftsinsel.
Foerster war auch der Initiator der
Sichtungsgärten in Bern/Schweiz und Riga /Lettland, nach dem Krieg
entstanden der Schau- und Sichtungsgarten Weihenstephan in Bayern, Hannover
und Hamburg sowie 1950 speziell für Stauden in Erfurt.
1943-1945
Züchtung und Versand liegen brach; es
muß Gemüse angebaut werden;
Aus einem Brief vom 20.5.1944 "Das Unkraut
brandet an meine kostbarsten, wichtigesten Neuzüchtungen, und ich
bin täglich hinterher, alles Unersetzbare zu schützen und durch
den Zeitenstudel zu gelungen"
Beginn des Briefwechsels mit Elisabeth Koch.
1945
nimmt die sowjetische Militär-Administration
"die Gärtnerei als Züchtungs- und Forschungsbetrieb winterharter
Blütenstauden" unter Schutz.
1946
Beginn am im Auftrag der Akademie der Wissenschaften
der UDSSR zu verfassenden Manuskript "Meine Lebensarbeit 1907-1946 an der
Veredlung und Ertüchtigung der winterhart ausdauernden Stauden"
1947
nimmt der Zuchtbetrieb nach dem Krieg erneut
seine Arbeit auf. Das Kaiserreich, die Weimarer Republik, das „Dritte Reich“
jetzt die DDR vier politische Systeme, darunter zwei Diktaturen,
hat er also erlebt.
1948
Foerster restauriert den Goethe-Garten in
Weimar.
Goethe war eine Leitfigur für Foerster.
Wie dieser wollte er das Nützliche mit dem Schönen verbinden
und so mag es ihm gefallen haben, daß er 1948 den Auftrag erhielt,
den Garten des Dichters zu restaurieren.Die Umwandlung des Schwertlilienrondells
vor dem Haus in eine Rabatte geht auf ihn zurück. Foerster stellte
auch fest, daß ein großer Teil der Rasenflächen mit Giersch
durchwachsen war; "es müßten 1000 qm Rasenfläche und 35o
qm Pflanzfläche eineinhalb Spaten tief umgegraben werden". Aus seiner
Gärtnerei stammen viele der Pflanzen, die wir heute noch im Goethe-Garten
vorfinden. Foerster lieferte u. a. 60 Iris germanica in 9 Sorten, 65 Phlox
in 8 Sorten, 46 Delphinium in 4 Sorten und 50 Farne.
"Gestern komme ich aus Weimar, wo ich den
Goethe-Garten zu restaurieren habe. Welch herrliche Frühlingsstadt
der uralten Bäume und Gesträuche...Conferierte lange mit Erfurts
Oberbürgermeister..(über) Bau eines großen dauernden Ausstellungsgarten,
lebende Mustermesse des Gartenfortschritts aller Erdteile unserer Nordzone".
(Brief vom 16.5.1948)
Peter Altmann (1915-2005) tritt in den Foersterschen Betrieb ein
Er war der letzte der bedeutenden Gärtner
aus der engen Umgebung Karl Foersters.
1949
beginnt wieder der Staudenversand; der
erste Nachkriegskatalog erscheint.
Zu DDR-Zeiten war es die einzige Staudengärtnerei
und sie belieferte das ganze Land.
1950
erhält Foerster die Ehrendoktorwürde
der Berliner Humboldt-Universität
Foerster schreibt das Vorwort zum Buch von Mien Ruys "Het vaste Planten Boek" (1951 in deutscher Übersetzung erschienen als "Staudenbuch".
1952
"Neuer Glanz des Gartenjahres" erscheint
1953
Sein Buch "Beibe doch - Reise doch" erscheint. Foerster reiste viel - er erkundete Gärtnereien in Mecklenburg, Thüringen, Hessen und im Ligurien (Bordighera). Später führten ihn seine Ferien- und Kuraufenthalte von der Ostsee bis nach Schweden und von Bayern, Tirol, der Schweiz und Norditalien bis nach Korsika.
1955
Verleihung des Nationalpreises III. Klasse
Gespräch mit Professor Hansen über
die Realisierung von Staudensichtung - auch auf der Freundschaftsinsel
Potsdam - in Gegenwart von Peter Altmann
"Offiziell konnten wir nichts vom Westen übernehmen..."
(Peter Altmann)
1957
"Einzug der Gräser und Farne in die Gärten"
erscheint
Eröffnung des Karl-Foerster-Gartens in Erfurt
1958
Konrad Näser (8.6.1934) beginnt, im Foersterschen Betrieb zu arbeiten.
1959
wird Foerster anläßlich seines
85. Geburtstags Ehrenbürger der Stadt Potsdam
(es gibt in Potsdam eine Karl-Foerster Grundschule).
"Warnung und Ertmutigung" [Entmutigung] erscheint.
Die Gärtnerei wird in eine Kommanditgesellschaft
mit staatlicher Beteiligung umgewandelt.
1962
"Ferien vom Ach" erscheint
1964
wird er anläßlich seines 90. Geburtstags
zum Professor ernannt.
1965
Gründung der "Karl-Foerster-Stiftung
für angewandte Vegetationskunde zur Förderung
von Arbeiten in seinem Sinne" auf Initiative von Professor Hermann Mattern,
TU Berlin-West.
Foerster spielt die "Hauptrolle" (als 91jähriger!)
im von Gerhard Jentsch gedrehten Kurzfilm "Verliebt in Stauden", der auch anläßlich der BUGA 2001
im Filmmuseum gezeigt wird.
1966
Wahl zum ersten Ehrenmitglied der Internationalen
Staudenunion.
Der Kurz-Dokumentarfilm in Farbe "Verliebt in Stauden" wird gedreht.
1967
Foerster wird Außerordentliches Mitglied
der Akademie der Künste Berlin (West).
1968
"Es wird durchgeblüht" erscheint.
1969
Verleihung des Titels "Verdienter Züchter".
Gestaltung des Staudengartens von Fabrikbesitzer
Krauss Schwarzenberg am Wannsee
Zum 95. Geburtstag:
Ausstellung "Gartenfreude für alle" im
Hans-Marchwitza-Haus in Potsdam und Ausstrahlung des von Annelies und Ernst
Laude gedrehten Farbfilms "Ein Leben für die Blumen" mit Karl und
Eva Foerster
1970
Ausstellung über Leben und Werk Karl
Foersters in der Deutschen Staatsbibliothek in Berlin im September /Oktober.
Karl Foerster stirbt im 27. November 96jährig
in seinem Haus in Bornim.
Zuletzt hatte Foerster sich im Rollstuhl am 20.11. in seinen Garten fahren lassen, "immer noch mit Energie und scharfem Blick sich über fehlende Etiketts geärgert, die Obergärtner zusammengerufen und kraftvoll den Dirigentenstab geführt". Das Manuskript, das ihn zuletzt beschäftigte, "Urgeleise" war noch nicht fertiggestellt...(ein
Teil davon ist in dem Buch: Ein Garten der Erinnerung"enthalten.)
Beigesetzt wird er auf dem Alten Bornimer
Friedhof.
Im Tierpark-Gelände Berlin-Lichtenberg
steht ein Karl-Foerster-Denkmal, etliche "Karl Foerster Gärten" erinnern
an ihn - so auf dem Ausstellungsgelände der Erfurter Garten- und Ausstellungs-GmbH
Cyriaksburg (ega), im Britzer Park, im Berliner Erholungspark Marzahn und
im Palmengarten Frankfurt. Foerster erhielt viele Ehrungen: er war Ehrenmitglied
der Internationalen Stauden-Union, der Alpine Garden Society und der Österreichischen
Gartenbau-Gesellschaft. Außerdem gibt es eine "Karl-Foerster-Anerkennung"
für "hervorragende Pflanzenverwendung" im Rahmen des Peter-Joseph-Lenné-Preises
des Landes Berlin. Zahllos dieReden, die bei den verschiedenen Gelegenheiten
zu Ehren Karl Foersters gehalten wurden, zahllos die Artikel über
ihn, in der Tagespresse wie in Fachzeitschriften...
"Schon die letzten Jahrzehnte haben, allem
Sturm zum Trotz, unsere Gärten um ungeahnte Schätze aus allen
Weltgegenden bereichtert. Was erst mag im kommendem Jahrhundert dem Garten
beschieden sein!"
Karl Foerster gewidmete Pflanzen: Rose 'Karl Foerster' Molinia arundinacea `Karl Foerster`
Calamagrostis x acutiflora `Karl Foerster
Karl-Foerster Linktipps
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nach seinem Tod weitergeht
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