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Kurzporträt hier
- Begegnung
mit Rosen
337 Seiten m. 13 SW-Fotos Reprint der Ausgabe von 1958 mit
einem Vorwort von Horst Günther Dölling & Galitz Verlag Hamburg
2002
Karl Heinz Hanisch nennt in seinem Buch "Erlebte Rose" die Autorin
Alma de L'Aigle "die Malerin unter den Rosengärtnern, Malerin mit
Worten, die sie so sauber u. dicht aneinander setzte wie eine Centifolie
ihre Blütenblätter. Es gibt keine vollendeteren Portraits."
Aus der Buchbesprechung im Hamburger Abendblatt vom 6.9. 1957 : "Das
Schlußkapitel „Die Rose in der Welt“ ist reine Poesie. Was Alma de
L´Aigle über die Macht der gewaltlosen Schönheit auszusagen
hat, ist von Jean Paul`scher Eindringlichkeit".
Alma de l'Aigle beschrieb die Rosen nicht, sie begegnete ihnen!
Nach einleitenden Themen wie "Welche Bücher über Rosen gibt es?",
"Die Vermehrung der Rosen und Züchtung neuer Rosensorten" folgen die
700 ausführlichen, unnachahmlichen Rosenbeschreibungen -historisch
nach den Klassen und dort jeweils nach Farben und Erscheinungsjahr
geordnet, in denen sie auch Negatives nicht verschweigt.
Einzigartig ist das Vokabular der Autorin
für Duftbezeichnungen, auf das sich viele spätere Autoren beziehen.
Sie bringt nicht nur die übliche Einteilung in schwach, mittel, stark
- nein, hier wird der Duft sowohl in seiner Intensität und Dauer als
auch in seinem Verhalten genau analysiert. Dabei stellt sie die berechtigte
Frage, warum nicht für Rosen gilt, was für Wein längst gebräuchlich
ist, nämlich eine Aussage über die spezifischen Duftnoten der
einzelnen Rosen, ihre Zuverlässigkeit und deren Beständigkeit.
Und so unternimmt sie den ungewöhnlichen Versuch, Rosendüfte
mit einem Vokabular in Klassen einzuteilen, das aus vergleichenden Adjektiven
besteht und den Rosenduft in Bezug auf Temperament, Zuverlässigkeit
und Wesen umschrieben.
So legt sie für das Temperament
z. B. folgende Begriffe fest:
hauchend - strömend - ausbreitend raumfüllend
- spurenhaft - - zurückhaltend.
Für die Zuverlässigkeit u.a.
Duft nur ganz kurze Zeit in einer bestimmten
Phase des Aufblühens- -
Duft erscheint nur bei Regenwetter –
Duft am stärksten in der Mittagssonne
launisch-
duftet nur in bestimmten Gegenden –
Duft verändert sich –
ist treu, bleibt immer da und immer stark
immer da, aber wechselt stark sein Wesen
Für das Wesen des Duftes: u. a.
grosses Bukett - warm -kühl- herb getrübt
- vornehm - berauschend- krautig -
Allein das Kapitel Duft lohnt schon die Anschaffung
dieses Klassikers!
Im letzten Teil geht es dann u. a. um "Das
Laub der Rosen", "Kräuter als Kameraden der Rosen", "Rosen auf
dem Friedhof" (jawohl...!) und schließlich "Rosen drinnen im Zimmer".
Da die Autorin aktives Mitglied des Vereins Deutscher Rosenfreunde war,
erfährt man nebenbei auch noch einiges von ihren Erfahrungen und Bekanntschaften
innerhalb des Vereins und auch von ihren Kenntnissen über die Züchter
der Rosen. Das alphabetische Rosenregister am Schluß des Buches enthält
die lauttreue Aussprache der ausländischen Namen - auch etwas ganz
Neues, das nie wieder auftaucht in anderen Rosenbüchern. Allerdings
ist es keins der heute mit Vorliebe produzierten hochglänzenden
Gartenratgebern – „nur“ Text findet sich... und die aus heutiger
Sicht teilweise recht befremdlichen wissenschaftlichen Erläuterungen
mögen manche ein wenig stören – das muß ehrlicherweise
auch gesagt werden...
Aber es ist ein betörendes Buch, das
Bilder gar nicht benötigt, weil es den Zauber der Rosen in Sprache
verwandelt. Die karminfarbene "Madame Butterfly", so de l'Aigle, sei eine
Rose, "die man ebenso sehr lieben muss wie Ophelia, eine Seelenrose"; die
"Volcano" dufte wie "Tee, der zu lange gezogen hat", die "Madame René
Coty" sei gar "eine ganz besondere Rose, prächtig und zugleich von
starker, fraulicher Wärme durchströmt", ihr Duft "leicht und
schwer zugleich, wie nach einem rötlichgelben Südwein, der schwer
wäre, wenn man ihn tränke".
Für mich ist dieses Buch schon seit dem
Nachdruck von 1975 "die Rosenbibel" schlechthin.
-
/ Judith Schalansky Ein
Garten 228 S. Matthes & Seitz 2019
Hier erzählt Alma de L`Aigle vom elterlichen
Rosen-und Obstgarten in Hamburg-Eppendorf, von dem heutet ein Teil als Naturdenkmal erhalten ist, der inmitten der Stiftung Anscharhöhe liegt. Das verwilderte Paradies erinnert an die Zeit der ersten Bepflanzung, die
den Grundstein zu ihrer Rosenliebe legte. Eigentlich hatte sie Malerin
werden wollen (die Äpfel auf dem Buchdeckel sind von ihr gemalt),
doch dann ging sie in den Schuldienst. Nach ihrem und dem Tod der Schwester
verwahrloste der Garten in Hamburg-Eppendorf und sollte schliesslich von
Baggerschaufeln untergepflügt werden, um Neubauten Platz zu machen.
Anke Kuhbier war eine der Gründerinnen der "Gesellschaft zur Förderung
der Gartenkultur" in Hamburg, die es sich u. a. zur Aufgabe gemacht hat,
zumindest einen Teil von Alma de L`Aigles Kindertraumgarten zu retten. Sie 1994 für eine erste Nauauflage dieses 1948 erschienene Buch gesorgt, daß nuu wiederum hrsg. v. Judith Schalansky unter Mitarbeit . Das Nachwort ist von Brita Reimers. Lassen
Sie sich entführen in diese versunkene, aber sehr lebendig geschilderte
Welt eines alten Gartens! Sie werden, denke ich, mehr und fundierter über
alte Obstsorten, Rosen und andere Gartenpflanzen u. -gehölze "unterrichtet",
als in manch neuen Gartenwerken!
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