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Alma de L`Aigle (18.02.1889-14.3.1959) 
Ja, Gärten und Kinder sind es,
um die es sich lohnt zu leben.
Ihnen den Bezug zur Mitte, den Duft der
Seele, die Echtheit zu erhalten, war und bleibt mein Lebensziel.
Trotz ihres französisch klingenden Names
war sie eine elegante Hamburgerin, Reformpädagogin und Rosenfanatikerin.
Sie stammte aus einer Hamburger Hugenottenfamilie. (Dank an Herrn
Schäfer für die Information)
Nach dem Lehrerstudium setzte sie sich als
Lehrerin für bessere Unterrichts- und Lebensbedingungen ihrer Schülerinnen
ein. Im Krieg unterstützte sie den Widerstand gegen Hitler. Sie schrieb
in Opposition zu Hitlers Vorstellungen Bücher über die Erziehung,
die in der Nazizeit verbrannt wurden.
1953 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern
des Deutschen Kinderschutzbundes und sie war Mitglied der Bundesprüfstelle
für jugendgefährdende Schriften und auch tätig im Fröbel-Verband.
Bei Erscheinen des Rosenbuches hatte sie bereits mit etlichen Kinder- und
Jugendbüchern Erfolg.
Im großen Garten ihres Elternhauses züchtete
sie seltene Rosen, zahlreiche Obstsorten und sogar Wein. 1957 – zwei Jahre
vor ihrem Tod also, hat sie ihr Rosenbuch
mit hohem finanziellen Engagement (durch eine Hypothek auf ihr Elternhaus
und Krediten von Freunden) in einer kleinen Auflage selbst verlegt... nachdem
der Verlag, mit dem sie verhandelt hatte, ihr wichtige, am Herzen liegende
Kapitel streichen wollte.
Aus einem Brief:
„Nun habe ich in letzter Stunde das Buch
in eigene Regie genommen und es völlig auf Kredit drucken lassen.
Damit es in recht viele Hände gelangen kann, habe ich, trotz der vornehmen
Ausstattung, den Preis so niedrig wie möglich gehalten".
5 gebundene Exemplare waren gerade fertig für
die Bundesgartenschau 1957 in Köln. Das erste Exemplar erhielt Konrad
Adenauer mit der Widmung zur Eröffnung.
Der erste, der das Buch bestellte, war der
Maler Kokoschka. Den Vertrieb machte die engagierte Rosenfreundin erst
mit Hilfe von Freunden alleine – 1958 übernahm der Schuler Verlag
Stuttgart die Auslieferung der Restauflage.
Der Dankesbrief, den der große Staudenzüchter
Karl
Foerster ihr nach der Lektüre schrieb, wurde Ausgangspunkt einer
lebenslangen Freundschaft. Er schrieb übrigens am 15.8.1957
eine Buchbesprechung in der „Zeit“ – und wurde von der Redaktion vorgestellt
als der „König in der Welt der Rosenzüchter“... unglaublich,
aber wahr!
Der großen Rosenfreundin wurde eine Rose
gewidmet:
"Ich weiß es noch wie heute. Erst
stand Alma wie gebannt vor dieser Nummern-Rose, einer Kordes-Züchtung,
stumm vor Bewunderung, und dann begann es aus ihr herauszusprudeln
Ist es nicht herrlich, in dieses Wunderwerk
der Petalen hineinschauen zu dürfen? So ein feiner, rosa Farbenschmelz,
wie ihn keine andere Rose hat und dazu dieses eindrucksvolle mandelgrüne
Laub!
Herr Schwerdner, Sie müssen sie einfach
veredeln, damit sich alle Menschen daran erfreuen können! Es ist eine
Rose zum Liebhaben!
Ich ließ mich überzeugen und
bat die Firma Kordes, die Züchter um Erlaubnis. Dort wurde mir gesagt,
diese Rose genüge nicht den Anforderungen. Doch Alma gab nicht auf
und wollte ihre Auserwählte um jeden Preis haben, auch wenn Rosenprüfer
sie der Unvollkommenheit zeihen würden.
Wir veredelten noch 1956. Und im Jahre
1957, als die ersten nickenden rosa Blüten sich öffnete, kam
die Hamburger Rosenfreundin zu und wir wählten gemeinsam den namen
Isabelle für unsere zarte Schönheit aus. Herbst 1958 brachte
die Firma Wohlt sie in den Handel." (Quelle: Rosenbogen 4/76)
Zwischenbemerkung: 1959 starb Alma.
"Es war im Jahre 1960, als ich ihre Schwester
um die Erlaubnis bat, diese Rose Alma de L´Aigle widmen zu dürfen. Seitdem haben Hunderte von Rosenstöcken mit dem Etikett „Andenken
an Alma de L`Aigle die Firma Wohlt verlassen, um der Menschen Herz zu erfreuen
und sie an die verehrte Rosenfreundin zu erinnern".
Rose 'Andenken an Alma de L`Aigle
Zitat: Einen Rosenkatalog zu durchblättern und Zukunftspläne zu machen, ist ebenso beglückend wie nach Fahrplan und Karte eine Reise in Gedanken vorweg zu genießen. (Quelle)
Heute ist ein Teil des Gartens in Hamburg-Eppendorf
als Naturdenkmal erhalten und liegt etwas versteckt ("Hamburgs Secret Garden") inmitten der Stiftung Anscharhöhe, zugänglich über Tarpenbekstraße 107
Seit 2013 verleiht die Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur e.V. den Alma de l’Aigle-Preis für Gartenkultur an Menschen, die sich besonders für die Gartenkultur verdient gemacht haben.
Linktipps:
Foto I Alma de L`Aigle Garten heute
Foto II
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