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Internationaler Frauentag 8.3.

Frauen als Gärtnerinnen - gärtnern Frauen anders als Männer?

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Am ersten Frauentag 1911 in Europa (in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn) gefeiert, stand die Forderung nach dem Wahlrecht für Frauen im Mittelpunkt; seit 1921 ist der 8.3. der "Internationale Frauentag", der meist politisch gestaltet wird.

Garten der Frauen

Am 2. Juli 2001 wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof der "Garten der Frauen" eröffnet. Hier sollen Frauen, die Hamburgs Geschichte mitgeprägt haben, in bleibender Erinnerung gehalten werden.
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Jungfer im Grünen

"Jungfer im Grünen (Nigella damascena), diese bunte Sommerblume, war früher sehr verbreitet. Ende des 19. Jahrhunderts galt sie dann »leider als altmodisch«, wie einem alten Pflanzenbuch zu entnehmen ist (Johanne Nathusius: Die Blumenwelt nach ihrer deutschen Namen Sinn und Deutung in Bilder geordnet, Leipzig 1869, S. 76), aber wie so viele Blumen aus alten Bauerngärten ist sie inzwischen wieder in Mode gekommen. Sie wird ca. 40 cm hoch, bevorzugt sonnige Standorte und blüht im Hochsommer. Ihre Samenstände lassen sich gut für Trockensträuße verwenden und erfreuen so auch noch im Winter das Herz. Aus den vielen Blumen, deren Namen auf das weibliche Geschlecht anspielen, haben wir die ›Jungfer im Grünen‹ als Metapher für dieses Heft gewählt. Ein wenig altmodisch im Klang, denn wir befassen uns ja in erster Linie mit der Geschichte, und auf das verweisend, um das es gehen soll, ›das Grüne‹, den Garten, die Natur. Das Geschlechterverhältnis war und ist nie frei von dem, was ›Natur‹ genannt wird. Doch die ›Natur der Frau‹ oder auch die des Mannes erweisen sich denn doch bei näherem Hinsehen als wenig natürlich, sondern vielmehr als gesellschaftlich gewachsene und bedingte Rollenkonstrukte. Dies ist einer der Aspekte, mit denen sich diese Ariadne befasst, er bildet die Folie, den immer vorhandenen Hintergrund aller weiteren Themen. Im ganz pragmatischen Sinne beziehen wir die Metapher ›Jungfern im Grünen‹ auf Gärtnerinnen. Wie so viele Lebensbereiche war auch die Gartenwirtschaft etwas, das Frauen einerseits naturgemäß zugewiesen, andererseits als Profession vorenthalten wurde. So mussten sich Frauen trotz ihrer ›Zuständigkeit‹ für Haus und Garten den Zugang zum Gärtnerinnenberuf erst erkämpfen. Die Entwicklung des Berufes Gärtnerin, die Entstehung von Ausbildungsstätten und der Einzug der ersten Gärtnerinnen auf den Arbeitsmarkt, aber auch Pionierleistungen von Frauen in der Gartenplanung, in der Botanik oder im Landbau waren Thema einer Ausgabe der Zeitschrift ARIADNE 39 "Jungfern im Grünen: Frauen - Gärten - Natur" 2001, aus der dieses Zitat stammt.

Der Tag ist Anlass für einige "passende" Zitate und Links zu berühmten Gärtnerinnen, Blumenmalerinnen und Dichterinnen.

Gärtnerinnen
Euren Beifall zu gewinnen,
Schmückten wir uns diese Nacht,
Junge Florentinerinnen
Folgten deutschen Hofes Pracht;
Tragen wir in braunen Locken
Mancher heitern Blume Zier;
Seidenfäden, Seidenflocken
Spielen ihre Rolle hier.
Denn wir halten es verdienstlich,
Lobenswürdig ganz und gar,
Unsere Blumen, glänzend künstlich,
Blühen fort das ganze Jahr.
Allerlei gefärbten Schnitzeln
Ward symmetrisch Recht getan;
Mögt ihr Stück für Stück bewitzeln,
Doch das Ganze zieht euch an.
Niedlich sind wir anzuschauen,
Gärtnerinnen und galant;
Denn das Naturell der Frauen
Ist so nah mit Kunst verwandt.
(Johann Wolfgang von Goethe, Faust)

In der durchschnittlichen Garten-Ehe ist die Frau fürs Ästhetische da und der Mann (fast) freiwillig fürs Grobe... Auch Rasenmähen gilt als markig-männlicher Zeitvertreib, vor allen, wenn der mit so einem Techno-Spielzeug wie dem Aufsitzrasenmäher herumrödeln kann. Was er bei seiner Panzerplattfahrt nur gar nicht leiden kann, sind die Anweisungen seiner Frau, hier das welkende Narzissenlaub zu verschonen und dort auf die selbstversamten Krokusse zu achten...
(Wilhelma Granville in: Architektur und Wohnen 6/91)

Eine japanische Frau wird ihrem Mann nie ärgerlich widersprechen. Sie arrangiert nur die Blumen um.
(Herbert Marshal McLuhan)

Frauen sind meist zu sanft, um gute Gärtner zu sein - um nicht gar das Wort zimperlich zu benutzen.
(Beverley Nichols)

Hexen hat es immer gegeben, mit guten und bösen Absichten, mit hilfreichen, wohltätigen oder mit schädlichen, unheilbringendem Wissen bewandert in weiser oder schwarzer Magie. Ihre Kräfte schöpfen die Hexen aus den Kräften der Natur, in der Hauptsache gibt ihnen die Pflanzenwelt das nötige Rüstzeug zur Ausübung ihrer Zunft.
aus: Magie und Heilkraft der Frauenkräuter

Für mache Hausfrauen ist der Vorgarten eine Fortsetzung der guten Stube mit Herbiziden, und sie setzen als Gärtnerinnen einen geradezu wütenden Ehrgeiz darein, diesen schmalen Streifen Bodens von jedem, aber auch wirklich jedem grünen Halm oder Blatt frei und die nackte Erde (noch dazu ist es meist der blanke, eigens herangekarrte Sand) offen zu halten; so als sei die Pflanze, die sich eingeladen sieht, sich alsbald dort niederzulassen, eine Art Schmutz, der beseitigt werden muss... So kehrt die deutsche Hausfrau auf dem Lande vor der eigenen Tür und kultiviert dort ihre Todeslandschaft selber.
(Aus: Salzinger, Der Gärtner im Dschungel)

Frauen sollten an diesem Tag einfach selbst aktiv werden und sich den schönsten Blumenstrauss kaufen, der dann unübersehbar im Büro oder zu Hause steht und sicher Fragen oder vielleicht auch Diskussionen hervorruft. Vielleicht bringt das sogar den Partner oder den Chef zum Nachdenken.

Von allen Erfindungen, die der Frau die Arbeit erleichtern oder ersparen,
ist der Mann die beliebteste
. (Oscar Wilde)

Den Kampf zwischen weiblich und männlicher Arbeitskraft nach dem Kriege brauchen unsere feldgrauen Kollegen nicht zu fürchten. Die Gärtnerin ist auch ein Kriegsübel, das nach dem Kriege bald verschwunden sein wird. Sorgen wir Gärtner dafür, dass das Übel nicht zu groß wird, und helfen auch wir mitarbeiten, der Frau höchsten und schönsten Beruf zu heben, ihren Beruf als Mutter und Hausfrau.
(Obergefreiter E. Rosenfelder, zurzeit im Felde in: Chronik der deutschen Baumschulwirtschaft 1907-2007 Bund der deutschen Baumschulen 2007, S. 129)

Friedrich Schiller, Ehret die Frauen

Buchtipps:

Behling, Katja / Anke Manigold Die Malweiber: Unerschrockene Künstlerinnen um 1900 - 158 S. Insel 2013
Bollmann, Stefan Frauen, die lesen, sind gefährlich 150 S. Insel 2013
Braun, Peter Mutige Frauen: Flintenweiber, Königinnen, Kurtisanen 112 S. arsEdition 2013
Zehn faszinierende Lebensbilder von Frauen, die gegen jede Konvention, schockierend, abr doch klug und beherzt das Unmögliche meisterten, sich die Welt auf ihre ureigenste Weise eroberten. Es geht um ganz unterschiedliche Frauen - z.B. um die schöne dunkelhäutige Tänzerin Josephine Baker, die sagenhafte irische Freiheitskämpferin Gráinne Ní Mháille, die Western-Legende Calamity Jane, die Königs-Geliebte Madame de Pompadour, die Geheimagentin Christine Granville oder die Physik-Nobelpreisträgerin Marie Curie.
o. V. Kluge Frauen -- aus Kunst & Kultur 240 S. m. zahlr. Farb- u. SW-Abb. arsEdition 2013
Ob im Bereich der bildenden oder der darstellenden Kunst, der Musik, Literatur oder Philosophie – überall haben sich starke Frauen zu Wort gemeldet und ihre Spuren hinterlassen. Abwechslungreich mit zahlreichen Farbfotos und SW-Abbildungen gestaltet ein schönes Geschenk-Spiralbuch.
o. V. Kluge Frauen entdecken die Welt 240 S. arsEdition 2013
Kluge Entdeckerinnen wie Maria Sibylla Merian, Gertrude Bell oder Peggy Bouchet schrieben Geschichte. Dieser Aufsteller kombiniert ihre schönsten Zitate über das Leben mit stimmungsvollen Illustrationen, Portraits und Fotografien. Die gesammelten Erfahrungen dieser klugen Frauen geben wunderbare Gedankenanregungen und stehen für den Mut, neue Wege zu gehen.

Linktipps:

Gärtner waren Männer. Junge Frauen zu Gärtnerinnen auszubilden, war vor rund 100 Jahren ein Pionierwerk der Frauenvereine.
Sie machten das Gärtnern zum Beruf: Die Erste Frauenbewegung bahnte den Weg – die Zweite Frauenbewegung gab neue Impulse.
Tagungsberichte des Netzwerks "Frauen in der Geschichte der Gartenkultur"
Gärtnerinnen, Autorinnen
Frauenmuseum Bonn
Frauenmuseum Hittisau / Österreich
Frauen-Gedenk-Labyrinth

Rosen zum Frauentag:
Adelaide Hoodless (Fraurenrechtlerin)
Amelia Earhart (Frauenrechtlerin)
Christine de Pisan (Frauenrechtlerin)
Rose Woman`s Day
Woman`s Value

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