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Man nehme 12 Monate, putze
sie sauber von Neid, Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und zerlege sie in 30
oder 31 Teile, so daß der Vorrat für ein Jahr reicht.
Jeder Tag wird einzeln angerichtet aus 1 Teil
Arbeit und 2 Teilen Frohsinn und Humor.
Man füge 3 gehäufte Eßlöffel
Optimismus hinzu, 1 Teelöffel Toleranz, 1 Körnchen Ironie und
1 Prise Takt.
Dann wird die Masse mit sehr viel Liebe übergossen.
Das fertige Gericht schmücke man mit
Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich
mit Heiterkeit.
(Katharina Elisabeth Goethe, Mutter v. Johann
Wolfgang von Goethe)
Andersen, Hans Christian (1805-1875) Das kleine Mädchen mit den
Schwefelhölzern
Es war entsetzlich kalt; es schneite, und der
Abend dunkelte bereits; es war der letzte Abend im Jahre, Silversterabend.
In dieser Kälte und in dieser Finsternis ging auf der Straße
ein kleines armes Mädchen mit bloßen Kopfe und nackten Füßen.
Es hatte wohl freilich Pantoffel angehabt, als es von Hause fortging, aber
was konnte das helfen! Es waren sehr große Pantoffeln, sie waren
früher von seiner Mutter gebraucht worden, so groß waren sie,
und diese hatte die Kleine verloren, als sie über die Straße
eilte, während zwei Wagen in rasender Eile vorüberjagten; der
eine Pantoffel war nicht wiederaufzufinden und mit dem anderen machte sich
ein Knabe aus dem Staube, welcher versprach, ihn als Wiege zu benutzen,
wenn er einmal Kinder bekäme.
Da ging nun das kleine Mädchen auf den
nackten zierlichen Füßchen, die vor Kälte ganz rot und
blau waren. In ihrer alten Schürze trug sie eine Menge Schwefelhölzer
und ein Bund hielt sie in der Hand. Während des ganzen Tages hatte
ihr niemand etwas abgekauft, niemand ein Almosen gereicht. Hungrig und
frostig schleppte sich die arme Kleine weiter und sah schon ganz verzagt
und
eingeschüchtert aus. Die Schneeflocken
fielen auf ihr langes blondes Haar, das schön gelockt über ihren
Nacken hinabfloß, aber bei diesem Schmucke weilten ihre Gedanken
wahrlich nicht. Aus allen Fenstern strahlte heller Lichterglanz und über
alle Straßen verbreitete sich der Geruch von köstlichem Gänsebraten.
Es war ja Silvesterabend, und dieser Gedanke erfüllte alle Sinne des
kleinen Mädchens.
In einem Winkel zwischen zwei Häusern,
von denen das eine etwas weiter in die Straße vorsprang als das andere,
kauerte es sich nieder. Seine kleinen Beinchen hatte es unter sich gezogen,
aber es fror nur noch mehr und wagte es trotzdem nicht, nach Hause zu gehen,
da es noch kein Schächtelchen mit Streichhölzern verkauft, noch
keinen Heller erhalten hatte. Es hätte gewiß vom Vater Schläge
bekommen, und kalt war es zu Hause ja auch; sie hatten das bloße
Dach gerade über sich, und der Wind pfiff schneidend hinein, obgleich
Stroh und Lumpen in die größten Ritzen gestopft waren. Ach,
wie gut mußte ein Schwefelhölzchen tun! Wenn es nur wagen dürfte,
eins aus dem Schächtelchen herauszunehmen, es gegen die Wand zu streichen
und die Finger daran zu wärmen! Endlich zog das Kind eins heraus.
Ritsch! wie sprühte es, wie brannte es. Das Schwefelholz strahlte
eine warme helle Flamme aus, wie ein kleines Licht, als es das Händchen
um dasselbe hielt. Es war ein merkwürdiges Licht; es kam dem kleinen
Mädchen vor, als säße es vor einem großen eisernen
Ofen mit Messingbeschlägen und Messingverzierungen; das Feuer brannte
so schön und wärmte so wohltuend! Die Kleine streckte schon die
Füße aus, um auch diese zu wärmen - da erlosch die Flamme.
Der Ofen verschwand - sie saß mit einem Stümpchen des ausgebrannten
Schwefelholzes in der Hand da.
Ein neues wurde angestrichen, es brannte, es
leuchtete, und an der Stelle der Mauer, auf welche der Schein fiel, wurde
sie durchsichtig wie ein Flor. Die Kleine sah gerade in die Stube hinein,
wo der Tisch mit einem blendend weißen Tischtuch und feinem Porzellan
gedeckt stand, und köstlich dampfte die mit Pflaumen und Äpfeln
gefüllte, gebratene Gans darauf. Und was noch herrlicher war, die
Gans sprang aus der Schüssel und watschelte mit Gabel und Messer im
Rücken über den Fußboden hin; gerade die Richtung auf das
arme Mädchen schlug sie ein. Da erlosch das Schwefelholz, und nur
die dicke kalte Mauer war zu sehen.
Sie zündete ein neues an. Da saß
die Kleine unter dem herrlichsten Weihnachtsbaum; er war noch größer
und weit reicher ausgeputzt als der, den sie am Heiligabend bei dem reichen
Kaufmann durch die Glastür gesehen hatte. Tausende von Lichtern brannten
auf den grünen Zweigen, und bunte Bilder, wie die, welche in den Ladenfenstern
ausgestellt werden, schauten auf sie hernieder, die Kleine streckte beide
Hände nach ihnen in die Höhe - da erlosch das Schwefelholz. Die
vielen Weihnachtslichter stiegen höher und höher, und sie sah
jetzt erst, daß es die hellen Sterne waren. Einer von ihnen fiel
herab und zog einen langen Feuerstreifen über den Himmel.
"Jetzt stirbt jemand!" sagte die Kleine, denn
die alte Großmutter, die sie allein freundlich behandelt hatte, jetzt
aber längst tot war, hatte gesagt:
"Wenn ein Stern fällt, steigt eine Seele
zu Gott empor!"
Sie strich wieder ein Schwefelholz gegen die
Mauer; es warf einen weiten Lichtschein ringsumher, und im Glanze desselben
stand die alte Großmutter hell beleuchtet mild und freundlich da.
"Großmutter!" rief die Kleine, "oh,
nimm mich mit dir! Ich weiß, daß du verschwindest, sobald das
Schwefelholz ausgeht, verschwindest, wie der warme Kachelofen, der köstliche
Gänsebraten und der große flimmernde Weihnachtsbaum!" Schnell
strich sie den ganzen Rest der Schwefelhölzer an, die sich noch im
Schächtelchen befanden, sie wollte die Großmutter festhalten;
und die Schwefelhölzer verbreiteten einen solchen Glanz, daß
es heller war als am lichten Tag. So schön, so groß war die
Großmutter nie gewesen; sie nahm das kleine Mädchen auf ihren
Arm, und hoch schwebten sie empor in Glanz und Freude; Kälte, Hunger
und Angst wichen von ihm - sie war bei Gott.
Aber im Winkel am Hause saß in der kalten
Morgenstunde das kleine Mädchen mit roten Wangen, mit Lächeln
um den Mund - tot, erfroren am letzten Tage des alten Jahres. Der Morgen
des neuen Jahres ging über der kleinen Leiche auf, die mit den Schwefelhölzern,
wovon fast ein Schächtelchen verbrannt war, dasaß.
"Sie hat sich wärmen wollen!" sagte man.
Niemand wußte, was sie Schönes gesehen hatte, in welchem Glanze
sie mit der alten Großmutter zur Neujahrsfreude eingegangen war.
Weitere
Andersen-Märchen
Flüchtig verrinnen
die Jahre!
Schnell von der Wiege zur Bahre
Trägt uns der Fittich der Zeit.
Noch sind die Tage der Rosen,
Schmeichelnde Lüfte umkosen,
Busen und Wangen uns heut.
Brüder, genießt die Zeit!
(August Mahlmann)
Tipps gegen den Kater / Katzenjammer am nächsten Tag
Ein Kater vom Alkoholgehnuss läßt
sich mindern, wenn man vor dem Schlafengehen einen rohen Apfel ißt
(Großmutters Weisheit)
Das Knabbern von Nüssen, Oliven, Chips,
belegten Brötchen usw hilft, den Katzenjammer im Zaum zu halten.
Wer gleich viel Wasser wie Alkohol trinkt,
konsumiert insgesamt über den Abend weniger Alkohol. Außerdem
wird dadurch die Alkoholmenge verdünnt. Und vor dem zu Bett gehen
sollte man noch einmal möglichst viel Mineralwasser trinken!
Scherzfragen
für Pflanzen- und Tierfreunde
1) Es ist blau und liegt unter dem Zwetschkenbaum?
2) Was wird zuerst gelesen, danach verspeist?
3) Es gibt ein Laub, welches jeder gerne hat.
Es wächst nirgend wo.
Wenn man es hat, wird es von Tag zu Tag weniger!
Hmmmm?
4) In welchem Monat essen Österreicher
am wenigsten?
5) Er sitzt auf einer Birke und ruft: "Uha,
Uha"! Was ist das?
6) Was haben Baum und Buch im Sommer gemeinsam?
7) Welches Obst bevorzugt Dracula?
8) Welche Rosen haben keine Dornen, duften
aber gut?
9) Welcher Vogel kommt niemals auf einen grünen
Zweig?
10)Wann schmecken die kleinsten Kartoffeln
am Besten?
(Auflösung
am Neujahrstag... hier)
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Feuerwerk für die Silversternacht
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