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März literarischer GartenkalenderMonatsthema: Veilchengedichte15. Paul Heyse (1830-1914) geboren am 15.3.VorfrühlingStürme brausten über Nacht, und die kahlen Wipfel troffen. Frühe war mein Herz erwacht, schüchtern zwischen Furcht und Hoffen. Horch, ein trautgeschwätz'ger Ton dringt zu mir vom Wald hernieder. Nisten in den Zweigen schon die geliebten Amseln wieder? Dort am Weg der weiße Streif. Zweifelnd frag' ich mein Gemüte: Ist's ein später Winterreif oder erste Schlehenblüte? Weitere Heyse-Gedichte 16. Selma Lagerlöf (1858-1940) gestorben am 16.3.O, Kinder späterer Zeiten!Ich habe euch nichts Neues zu erzählen, nur das, was alt und fast vergessen ist... (aus: "Gösta Berling") 17. Namenstag der Heiligen Gertrud von NivellesGertrud von Nivelles ((626- 659), Patronin der Gärtner(innen) und der Feld- und Gartenfrüchte, war Äbtissin des Klosters Nivelles (im heutigen Südbrabant /Belgien). Ihr Gedenktag markierte früher den Beginn der ländlichen Frühjahrsarbeit, weswegen man Gertrud als Frühlingsbotin, Sommerbraut oder "erste Gärtnerin" betrachtete - mehr hier St. Patricktag am 17.3.Vom Himmel kam geflogen eine Taube,Sie brachte ein Kleeblatt mit dreifachem Laube. Sie ließ es fallen; glücklich wer es findet. Drei Blättchen sind es: Hoffnung - Liebe - Glaube! (Friedrich Rückert, 1788-1866) Der heilige Patrick von Irland (Ende 4./Anfang 5. Jh.- 461 oder 493) war Missionar, Missionar, der das Christentum in Irland verbreitete und gilt im katholischen Irland und in Island als Nationalheiliger. Eine Sage erzählt, daß er am weißen dreiblättrigen Feldklee, dem Shamrock, den Iren die Dreifaltigkeit erläutert habe; ist ihm die Erhebung des Kleeblattes zum nationalen Symbol zuzuschreiben. Es verziert nicht nur Grußkarten, Fahnen und Hüte, sondern wird sogar in Bierschaum "gemalt". Patrick ist nicht nur der Schutzpatron von Irland, sondern auch des Viehs; seine Anrufung dient dem Schutz vor Viehkrankheiten. Iren in aller Welt feiern am 17. März den Namenstag ihres Nationalheiligen mit Paraden, Musik und Tanz. St. Patrick's Day ist in Irland Nationalfeiertag, wird aber in den USA, der Heimat des Züchters, fast mehr zelebriert als dort. Grün ist die Farbe des Tages; in Chicago geht man sogar soweit, dass man den Chicago River grün einfärbt. Pittsburgh kann sich rühmen, die längste St. Patricks Day Parade des Landes zu bieten. 18. Christian Friedrich Hebbel (1813-1863) geboren am 18.3.Der Blinde sitzt im stillen Talund atmet Frühlingsluft, Ihm bringt ein Hauch mit einem Mal des ersten Veilchens Duft. Um es zu pflücken, steht er auf, sucht, bis die Nacht sich naht, Und ahnt nicht, daß in irrem Lauf sein Fuß es längst zertrat. 19. Heinrich Heine (1797-1856)Die blauen Veilchen der Äugelein,Die roten Rosen der Wängelein, Die weißen Liljen der Händchen klein, Die blühen und blühen noch immerfort, Und nur das Herzchen ist verdorrt. 20. Frühlingsanfang Frühlings-Tag- und-Nacht-GleicheDer FrühlingDie Sonne glänzt, es blühen die Gefilde, Die Tage kommen blütenreich und milde, Der Abend blüht hinzu, und helle Tage gehen Vom Himmel abwärts, wo die Tag entstehen. Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten Wie eine Pracht, wo sich Feste verbreiten, Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele, So sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele. (Friedrich Hölderlin (1770-1843) geboren am 20.3.) Weitere Gedichte von Hölderlin Weitere Frühlingsgedichte Weltglückstag am 20.3.Wenn du einen Tag lang glücklich sein willst,dann betrinke dich. Möchtest du sogar ein ganzes Jahr lang glücklich sein, so heirate. Wenn du aber dein ganzes Leben lang glücklich sein willst, so lege einen Garten an. (Chinesisches Sprichwort) Linktipp: Florale Glückssymbole 21. St. Benedikt von Nursia (um 480-547) Todestag 21.3.Nachdem der heilige Benedikt von Nursia (Benedikt = der "Gesegnete") zum Patron Europas erklärt wurde, wurde der liturgische Festtag auf den 11.7. gelegt, damit er nicht mehr in die Fastenzeit fiel; in den benediktinischen Klöstern wird sein Todestag am 21.03. besonders gefeiert. Die traditionellen Wetterregeln beziehen sich natürlich auf den alten Termin. Benedikt gilt als Begründer der organisierten klösterlichen Pflege. Das englische Wort für Krankenschwester, "Nurse", leitet sich von seinem Herkunftsort ab. Der Heilige hat viel beachtete Regeln geschrieben; die nach ihm benannte Ordensgemeinschaft der Benediktiner hat er aber nicht selbst gegründet. Die als Heilpflanze genutzte Centaurea benedicta heißt volkstümlich Benediktenkraut, Benediktendistel, Benediktenkarde oder auch Benediktenwurz.Internationaler Tag des Waldes 21.3.Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO (FAO) rief diesen Gedenktag, an dem an verschiedene Ort Aktionen stattfinden, in den 1970er Jahren ins Leben. An diesem Tag passend dazu: Buchtipps zum Thema "Wald"Welttag der Poesie 21.3.Geschichte der PoesieWie die Erde voller Schönheit blühte, Sanftumschleiert von dem Rosenglanz Ihrer Jugend und noch bräutlich glühte Aus der Weihumarmung, die den Kranz Ihrer unenthüllten Kindheit raubte, Jeder Wintersturm die Holde mied, O! da säuselte durch die belaubte Myrte Zephir sanft das erste Lied. (Novalis, 1772-1801 - das ganze Gedicht lesen) Übersicht der Gedichte aus dieser Homepage 22. Ernst Schulze (1789-1817) - geboren am 22.3.Die bezauberte Rose (Auszug)Dort steht umhegt im reinlich glatten Raume Im Zauberschlaf der Rose blühend Bild. Nie sinkt der Thau von ihrer Blätter Saume, Stets säuseln dort die Lüfte lau und mild; Und wie sich oft im friedlich leisen Traume Des Kindes Mund mit süßem Lächeln füllt, So sieht man sanft das schlummernd wache Leben Mit leichtem Glanz um ihre Blätter schweben. Das ganze Gedicht lesen Mit nur 28 Jahren starb der deutsche Dichter der Romantik an Schwindsucht, wenige Tage nachdem er die Nachricht erhalten hatte, daß sein kleines Versepos Die bezauberte Rose den von F. A. Brockhaus für die "Urania" ausgeschriebenen Preis als beste "poetische Erzählung" errungen habe. Franz Schubert vertonte neun Gedichte Schulzes aus seinem Poetischem Tagebuch, das er vom 29. Juni 1813 bis zum 17. Februar 1817 führte, zu Sololiedern mit Klavierbegleitung. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) gestorben am 22.3.FelsweiheVeilchen bring ich dir, getragen junge Blüten zu dir daß dein moosig Haupt ringsum bekränze ringsum dich weihe Felsen des Tals. Weitere Veilchengedichte von Goethe Andre Heller (1947) geboren am 22.3.Gärten sind wirksame Batterien, an dene wir uns aufladen können. Als Sohn eines österreichischen Zuckerbäckers geboren ist Andre Heller Chansonnier, Aktionskünstler, Kulturmanager, Autor und Schauspieler. Etliche auch "blumige" Projekte z. b. für die Bundesgartenschau 1985 in Berlin, eine Blumenskulptur mit Brunnen im Schlosspark von Schönbrunn. Mehr über Andre Heller 23. August von Kotzebue (3.5.1761 - 23.3.1819) gestorben am 23.3.Um der Schönheit willen heiraten ist ebensoviel,wie um der Rosen willen ein Landgut kaufen. Ja, das letztere wäre noch vernünftiger, denn die Rosenzeit kommt doch jährlich wieder. Der deutsche Theaterdichter, Schriftsteller und Librettist verfasste über 220 Dramen, mit denen er der meist gespielte Bühnendichter der Goethezeit war. Eine Zeit lang war er Direktor des deutschen Theaters in St. Petersburg. Als er 1819 Opfer eines politischen Attentats wurde, diente seine Ermordung als Rechtfertigung der Karlsbader Beschlüsse. Sein bekanntestes Werk ist wohl das Lustspiel "Die deutschen Kleinstädter", das Kotzbue 1803 verfasste. 24. Jules Verne (1828-1905) gestorben am 24.3.Es waren tatsächlich Erdgewächse von gigantischer Größe. Mein Onkel wußte sofort ihren Namen. "Es sind nur Pilze", sagte er. Und er irrte sich nicht. Man kann sich denken, wie sich diese Pflanzen in einer warmen, feuchten Umgebung entwickeln. Ich wußte, daß nach Builiard der ´Lycoperdon giganteum´ einen Umfang von acht bis neun Fuß erreicht. Hier handelte es sich aber um weiße, dreißig bis vierzig Fuß hohe Pilze von ebenso großem Durchmesser.(Aus: Reise zum Mittelpunkt der Erde) 25. Adelbert von Chamisso (1781-1838)MärzveilchenDer Himmel wölbt sich rein und blau, der Reif stellt Blumen aus zur Schau Am Fenster prangt ein flimmernder Flor, ein Jüngling steht betrachtend davor. Und hinter den Blumen blühet noch gar, ein blaues, ein lächelndes Augenpaar. Märzveilchen, wie jener noch keine gesehn! Der Reif wid angehaucht zergehn. Eisblumen fangen zu schmelzen an, und Gott sei gnädig dem jungem Mann! 26. Louise Otto-Peters (1819-1895) geboren am 26.3.BlumengeisterNun ist im Sturm mit Schnee und Eis Der Winter angekommen, Hat auf tyrannisches Geheiß Die Blüten all genommen. Sie sind dahin mit einem mal Und hängen welk hernieder, Es weckt kein milder Sonnenstrahl Die Frostgetroffnen wieder. Ihr Glanz, ihr Duft, ihr Leben schwand Und öd' sind Flur und Garten, Zur weißen Wüste ward das Land, Die Flüsse selbst erstarrten. So sinken in die kalte Gruft Die letzten Blumenleichen, Und harren bis der Lenz sie ruft Aus ihrem Grab zu steigen. (Das ganze Gedicht lesen) Die sozialkritische Schriftstellerin "prägte durch ihre Aktivitäten als Schriftstellerin, Journalistin und Polemikerin die frühe Frauenbewegung wie kaum eine andere" (Quelle). Seit 2015 wird von der Stadt Leipzig jährlich im Oktober der Louise-Otto-Peters-Preis an Personen und Organisationen vergeben, die sich für die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in besonderem Maße engagieren. 27. Sophie Friederike Mereau-Brentano (geb. Schubart, 1770-1806) geboren am 27.3.Eine Frau in der Wirtschaft ist wie der Zaun um einen Garten.Ist der Zaun tüchtig, so bleibt alles ordentlich... Nehmt den Zaun weg, und alles wird niedergetreten. Weitere Mereau-Brentano-Gedichte und Zitate Die deutsche Schriftstellerin Sophie Schubart heiratete 1793 den Universitätsbibliothekar und Juristen Friedrich Karl Mereau, ließ sich aber 1801 nach dem Tod ihres sechsjährigen Sohnes Gustav scheiden. Sie konnte von ihrer literarischen Tätigkeit gemeinsamsam mit ihrer Tochter, die ihr Mereau damals unüblicherweise überließ, finanziell unabhängig leben. Damit war sie eine der ersten deutschen Berufsschriftstellerinnen; Friedrich Schiller schätzte und förderte ihr Talent. Zwei Jahre später gab sie ihren Widerstand gegen die beharrliche Werbung von Clemens Brentano auf, heiratete ihn jedoch erst, als sie ein Kind von ihm erwartete. 1806 starb sie im Alter von 36 Jahren bei der Geburt ihres vierten Kindes. 28. UnkrauttagAm 28. März wird seit Anfang der 2000er-Jahre zumindest in den USA der "Tag des Unkrauts" begangen. Seinen Ursprung hat dieser Tag als "Weed Appreciation Day" in der Community der US-amerikanischen Garten-Blogger, die so darauf aufmerksam machen wollten, dass nicht jede unerwünschte Pflanze automatisch auch unnütz ist. Mehr zum Unkraut29. Friedrich Schiller (1759-1805)Den blut`gen Lorbeergeb ich hin mit Freuden für das erste Veilchen, das der März uns bringt! Weitere Schiller-Gedichte 30. Vincent van Gogh (1853-1890) geboren am 30.3.Die Zypressen beschäftigen mich dauernd, ......es wundert mich, daß man sie noch nicht gemalt hat, wie ich sie sehe. In den Linien und Proportionen so schön wie ein ägyptischer Obelisk. Und das Grün ist so ein ganz besonders feiner Ton. Es ist der schwarze Fleck in einer sonnenbeschienenen Landschaft, aber es ist einer der interessantesten schwarzen Töne, doch ich kann mir keinen denken, der schwieriger zu treffen wäre. (Vincent van Gogh an seinen Bruder Theo, Brief 596) Weitere Van-Gogh-Zitate Der holländische Maler Vincent van Gogh (1853-1890)malte mit Vorliebe Zypressen, Sonnenblumen und Schwertlilien, während seiner Zeit in der Nervenheilanstalt von Saint-Rémy außerdem Motive aus dem dortigen Garten. Während er zu Lebzeiten nur wenige Bilder verkaufen konnte, erzielen seine Werke seit den 1980er-Jahren bei Auktionen Rekordpreise. Zum 125. Todestag 2015 gedachte der Keukenhof/NL u. a. mit einem Selbstbildnis des Künstlers in einem 250 m² großen Tulpen-Mosaik. Zwei Rosen sind ihm gewidmet: Van Gogh (dort mehr über ihn) und Vincent van Gogh 31. Franz Joseph Haydn (1732-1809) geboren am 31.3.Freudenlied [Auszug]Hanne Seht die Lilie, Seht die Rose, Seht die Blumen all! Lukas Seht die Auen, Seht die Wiesen, Seht die Felder all! Mädchen und Burschen O wie lieblich ist der Anblick Der Gefilde jetzt! Laßt uns wallen Auf der bunten Flur! Laßt uns wallen Zu dem grünen Hain! (Aus dem Oratorium "Die Jahreszeiten") Haydn, der führende österreichische Musiker, Komponist und Musiktheoretiker der Wiener Klassik verbrachte den größten Teil seines Lebens als Kapellmeister und Komponist in den drei Hauptresidenzen der wohlhabenden Familie Esterházy: dem Familiensitz in Eisenstadt, dem Winterpalast in Wien, und auf Schloß Eszterháza im ländlichen Ungarn. In Eisenach ist sein Wohnhaus in der Nähe des Franziskanerklosters mit den "Kuchlgärtl" heute öffentlich zugänglich. Mehr bei der ihm gewidmeten Rose Joseph Haydn |