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Januar literarischer Gartenkalender
1.- 15. Januar - weiter zur zweiten Monatshälfte
Monatsthema: Winter 
Bücherliste des Monats: Märchenbücher
1.
wünsche ich allen Besuchern - auf daß sich all Ihre Wünsche erfüllen mögen! Hier mehr Volksbrauchtum um den Neujahrstag.
Weg mit den Grillen und Sorgen! [Auszug]
Flüchtig verrinnen die Jahre!
Schnell von der Wiege zur Bahre
Trägt uns der Fittich der Zeit.
Noch sind die Tage der Rosen,
Schmeichelnde Lüfte umkosen,
Busen und Wangen uns heut.
Brüder, genießt die Zeit!
(Siegfried August Mahlmann, 1771-1826)
Weitere Neujahrsgedichte
2.
Im Januar pflegt der Gärtner
hauptsächlich das Wetter.
(Karel Capek, aus "Jahr des Gärtners")
3.
Elsa Asenijeff (1867-1941) geboren am 3.1.
Einem Schönen
Auf Rosenblätter will ich seinen Namen und sein Leben hauchen,
Damit die Nachtigallen, wenn sie mild in schwüle Düfte tauchen,
Sein Lob aus allen Zweigen klingend singen
Und ihm die Liebe einer Welt erringen!
Marcus Tullius Cicero (106 v. Chr.-43 v. Chr.) geboren am 3. 1.
Wenn Du ein Gärtchen hast
und eine Bibliothek
so wird Dir nichts fehlen.
4.
Jakob Ludwig Karl Grimm (1785-1863) geboren am 4.1.
Schneeweißchen und Rosenrot [Auszug]
Eine arme Witwe, die lebte einsam in einem Hüttchen und vor dem Hüttchen war ein Garten, darin standen zwei Rosenbäumchen, davon trug das eine weiße, das andere rote Rosen; und sie hatte zwei Kinder, die glichen den beiden Rosenbäumchen, und das eine hieß Schneeweißchen, das andere Rosenrot. [...] Im Sommer besorgte Rosenrot das Haus und stellte der Mutter jeden Morgen, ehe sie aufwachte einen Blumenstrauß vors Bett, darin war von jedem Bäumchen eine Rose.
Das ganze Märchen lesen
Jakob Grimm war ein deutscher Sprach- und Literaturwissenschaftler sowie Jurist und gilt als Begründer der
deutschen Philologie und Altertumswissenschaft. Lebenslauf und Werk waren eng mit denen seines jüngeren Bruders Wilhelm verbunden, worauf die oft gebrauchte Bezeichnung Gebrüder bzw. Brüder Grimm hinweist. Berühmt wurden die in Hanau geborenen Brüder durch die Arbeit am "Deutschen Wörterbuch" (ab 1838) und ihre Sammlung "Kinder- und Hausmärchen" (2 Bde., 1812-1815). Der jüngere Bruder Emil Grimm illustrierte die Märchen.
Märchen der Gebrüder Grimm / Märchenbücher
5.
Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857)
Verschneit liegt rings die ganze Welt,
Ich hab nichts, was mich freuet,
Verlassen steht ein Baum im Feld,
Hat längst sein Laub verstreuet.
Der Wind nur geht bei stiller Nacht
und rüttelt an dem Baume,
Da rührt er seine Wipfel sacht
Und redet wie im Traume.
Er träumt von künftger Frühlingszeit,
Von Grün und Quellenrauschen,
Wo er im neuen Blütenkleid
Zu Gottes Lob wird rauschen.
6.
Dreikönigstag
Von den drei Weisen aus dem Morgenland
Die heil'gen Drei Könige aus dem Morgenland,
Sie frugen in jedem Städtchen:
"Wo geht der Weg nach Bethlehem,
Ihr lieben Buben und Mädchen?"
Die Jungen und Alten, sie wussten es nicht,
Die Könige zogen weiter,
Sie folgen einem goldenen Stern,
Der leuchtete lieblich und heiter.
Der Stern blieb steh'n über Josefs Haus,
Da sind sie hineingegangen;
Das Öchslein brüllte, das Kindlein schrie,
Die heil'gen Drei Könige sangen.
(Heinrich Heine, 1797-1856)
Mehr zum Dreikönigstag
Johann Gregor Mendel (1822-1884) gestorben am 6.1.
Gelingt es, eine Keimzelle mit einer ungleichartigen Pollenzelle zu verbinden,
so müssen wir annehmen, dass zwischen jenen Elementen beider Zellen,
welche die gegenseitigen Unterschiede bedingen, irgend eine Ausgleichung stattfindet.
(Aus: Versuche über Pflanzen-Hybriden)
Der Augustinerpater und Naturforscher Johann Gregor Mendel wird als der "Begründer der Vererbungslehre" (Genetik) bezeichnet. Schon während seines Studiums beschäftigte er sich mit Pflanzen und führt erste Versuche im Klostergarten durch. 1866 veröffentlichte er seinen Aufsatz "Versuche über Pflanzenhybriden".
Mehr über Gregor Mendel mit Buchtipps
Rose 'Gregor Mendel'.
7.
Otto Friedrich Gruppe (15.4.1804-7.1.1876) gestorben am 7.1.
Gebrochenes Herz
Die Rosen und die Nelken
Und Flieder und Jasmin,
Die müssen wohl verwelken
Und müssen wohl verblühn.
Die Lieb' ist Gab' und Güte,
Die Lieb' ist keine Pflicht,
Die Lieb' ist eine Blüte -
Verblüht und bleibet nicht.
Die Rosen und der Flieder
Und Nelken und Jasmin,
Die kommen alle wieder,
Und werden wieder blühn.
Nur nicht die Lieb' und Treue,
Wenn sie verloren ist,
Es keimt kein Herz aufs Neue,
Das schon gebrochen ist.
8.
Marco Polo (vermutl. 1254-1324) gestorben am 8.1.
Ich habe nicht die Hälfte von dem erzählt, was ich gesehen habe, weil keiner mir geglaubt hätte.
(Letzte Worte, 8. 1. 1324)
Buchtipp: (Die Wunder der Welt. Die Reise nach China an den Hof des Kublai Khan).
9.
Karel Capek (1890-1938) geboren am 9.1.
"Allen sonstigen Meinungen zum Trotz entsteht
ein Gärtner weder aus Samen noch aus Schößlingen, Zwiebeln,
Knollen oder Ablegern, er wächst einzig und allein durch die Erfahrung,
durch die Umgebung und durch Naturbedingungen".
Mehr über Karel Capek
10.
Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) geboren am 10.1. 
Blumentod
Wie sind meine Finger so grün,
Blumen hab ich zerrissen.
Sie wollten für mich blühn
Und haben sterben müssen...
Ich war in Gedanken
Und ich achtet's nicht
Und bog sie zu mir nieder,
Zerriß die lieben Glieder
In sorgenlosem Mut.
Sie weinten nicht,
Sie klagten nicht,
Sie starben sonder Laut.
Annette von Droste-Hülshoff-Gedichte
Mehr zu Annette von Droste-Hülshoff
11.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Man läßt den Winter sich noch gefallen.
Man glaubt, sich freier auszubreiten,
wenn die Bäume so geisterhaft,
so durchsichtig vor uns stehen.
Sie sind nicht, aber sie decken auch nichts zu.
12.
Wilhelm Busch (1832-1908)
Wenn ich [im Januar] im Garten spazierengehe,
bemerk ich schon dies und das,
was sich langsam anschickt zu blühen,
z.B. die Christrose und der Seidelbast.
Noch immer,
so alt ich auch wurde,
erscheint mir dergleichen doch neu und spaßhaft,
wie vor 10.000 Jahren.
13.
Friedrich von Weber (1813-1894)
Es wächst viel Brot in der Winternacht,
weil unter dem Schnee frisch grünet die Saat;
erst wenn im Lenze die Sonne lacht,
spürst du, was Gutes der Winter tat.
14.
Pierre Loti (1850-1923) geboren am 14.1.
In der Luft zittert gleichsam der Rausch des Lenzes; es ist die große Schönheit des persischen Frühlings, die so bald vor dem sengenden Sommer entflieht, es ist die wilde Begeisterung der Rosenzeit zu Ispahan, die nicht schnell genug ihre Säfte verschwenden kann, die in wenigen Tagen alle ihre Blüten, ihren ganzen Wohlgeruch ausströmen muß.
(Aus: Reise durch Persien)
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