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Oktober Literarischer Gartenkalender
1.- 15.10. - weiter zur zweiten Monatshälfte
Bücherliste des Monats: Weinbücher
1.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769-1859)
Habt Ehrfurcht vor dem Baum.
Er ist ein einziges grosses Wunder,
und euren Vorfahren war er heilig.
Die Feindschaft gegen den Baum ist ein
Zeichen der Minderwertigkeit eines Volkes
und von niederer Gesinnung des einzelnen.
2.
Anna Versing-Hauptmann (1834-1896) geboren am 2.10.
Wahl
Offene Rose am Stocke,
Ich breche dich!
Schmück` noch ein Weilchen die Locke
Und schmück mich!
Dich duft`ges Knösplein zu nehmen,
Würd` ich mich schämen,
Dich Knösplein rot!
Du scheinst noch viel tausend Fragen
Im Kelch zu tragen ....
Fragen ....
Für mich schon tot!
Die in Mainz geborene hauptsächlich als Schauspielerin bekannte Anna Versing stammte aus einer Theaterfamilie und wuchs in St. Petersburg auf. Sie spielte in Theatern in Frankfurt a. M., Coburg und gastierte an bedeutenden Theater in Europa und in Amerika. In Brünn / Mähren, wo sie 1850-1852 am Stadttheater engagiert war, lernte sie den Buchhändler Alexander Hauptmann kennen, den sie heiratete und dem sie drei Kinder gebar. Von 1867 bis 1879 war sie Mitglied des Prager deutschen Landestheaters. Sie betätigte sich aber auch schriftstellerisch, gab z. B. 1861 ein Bändchen lyrischer Gedichte heraus. (Quelle)
3.
Tag der Deutschen Einheit am 3.10.
"Rosige" Anmerkungen zu diesem Tag: neben den üblichen Regelungen zur Sortenbezeichnung schloß das Sortenschutzgesetz der DDR Bezeichnungen aus, die "gegen die Grundsätze der sozialistischen Ordnung verstoßen". Wie so etwas ausgelegt wurde - dazu mehr hier.
'Rose der Einheit'
Franz von Assisi (Giovanni Bernardone (1181/1182-1226) gestorben am 3.10.
Sonnengesang - Auszug
Gelobt seist Du, Herr,
durch unsere Schwester, die Mutter Erde,
die gütig und stark uns trägt
und mancherlei Frucht uns bietet
mit farbigen Blumen und Matte.
alles lesen Sonnengesang
Mehr zu Franz von Assisi.
4.
Welttierschutztag am 4.10.
Es war der Schriftsteller und Tierfreund Heinrich Zimmermann, der 1924 vor Berliner Tierschützern für die Einführung
eines " Welttierschutztages" plädierte, der anregen soll, darüber nachdenken, was man als Mensch unter Tierschutz versteht und
wie die Gesellschaft zu Tieren steht. Mehr dazu (mit "tierischen Bauernregeln").
5.
Theodor Fontane (1819-1898)
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll.
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: "Junge, wiste 'ne Beer?"
Und kam ein Mädel, so rief er: "Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn".
(Das ganze Gedicht lesen)
Buchtipp: Wunderschönes Bilderbuch zum Gedicht: Herr
von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
Linktipp: Familie Ribbeck heute
6.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Kommt, von allerreifsten Früchten
Mit Geschmack und Lust zu speisen!
Über Rosen läßt sich dichten,
In die Äpfel muß man beißen.
7.
Johann Ludwig Wilhelm Müller (1794-1827) geboren am 7.10.
Ich schnitt es gern in alle Rinden ein,
Ich grüb' es gern in jeden Kieselstein,
Ich möcht' es sä'n auf jedes frische Beet
Mit Kressensamen, der es schnell verrät,
Auf jeden weißen Zettel möcht'
ich schreiben:
Dein ist mein Herz. Dein ist mein Herz
Und soll es ewig, ewig bleiben.
(Das ganze Gedicht lesen)
Weitere
Wilhelm Müller Gedichte
Herzog Leopold Friedrich von Anhalt-Dessau stellte dem deutschen Dessauer Hofbibliothekar und Dichter Johann Ludwig Wilhelm Müller 1825 als Anerkennung für seine Werke die Wohnung im Gärtnerhaus des Parks Luisium (Teil des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs, das heute auf der Liste des Welterbes der Menschheit der UNESCO steht) "... mit grünumgitterten Fenstern, Orangenbäumen vor der Thür" zur Verfügung, wo einige seiner Gedichte entstanden (Quelle). Ein Denkmal setzte man ihm im Dessauer Stadtpark. Seine Texte wurden von über 200 Komponisten vertont; "Am Brunnen vor dem Tore" kennt wohl fast jeder.
8.
Friedrich Rückert (1788-1866)
Ich atmet' einen linden Duft!
Im Zimmer stand
Ein Zweig der Linde,
Ein Angebinde
Von lieber Hand.
Wie lieblich war der Lindenduft!
Wie lieblich ist der Lindenduft!
Das Lindenreis
Brachst du gelinde!
Ich atme leis
Im Duft der Linde
Der Liebe linden Duft.
Weitere Rückert-Gedichte
9.
Gottfried Keller (1819-1890)
Auf Lüneburger Heide,
Da steht der alte Stein,
Daneben die alte Eiche,
Sie mag wohl tausendjährig sein.
Gesellen ziehn vorüber
Im Lenz mit frischem Sang;
Sie singen von deutscher Freiheit,
In heller Luft verhallt der Klang.
(Das
ganze Gedicht lesen)
10.
Upanishad
Dem Baume gleich, dem Fürsten des Waldes,
gewiß, ihm gleich ist der Mensch.
Seine Haare ensprechen den Blättern,
der Außenrinde gleicht die Haut.
Es strömt das Blut in seiner Haut
wie unter der Rinde des Baumes der Saft.
Dem Holz vergleichbar ist das Fleisch,
so wie dem Bast die starke Sehne.
Die Knochen sind das Innenholz,
das Mark vergleicht dem Marke sich.
(altindische Sammlung philosophischer Texte, etwa 800-600 v. Chr.)
11.
Gertrud von le Fort (1876-1971) geboren am 11.10.
Nicht in den Zweigen,
in den Wurzeln
steckt des Baumes Kraft.
12.
Oktoberlied
Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!
Und geht es draußen noch so toll,
Unchristlich oder christlich,
Ist doch die Welt, die schöne Welt,
So gänzlich unverwüstlich!
Und wimmert auch einmal das Herz -
Stoß an und laß es klingen!
Wir wissen's doch, ein rechtes Herz
Ist gar nicht umzubringen.
(Theodor Storm, das ganze Gedicht lesen
13.
Eduard Mörike (1804-1875)
Die Buche
Ganz verborgen im Wald kenn ich ein Plätzchen,
da stehet
Eine Buche, man sieht schöner im Bilde
sie nicht.
Rein und glatt, in gediegenem Wuchs erhebt
sie sich einzeln,
Keiner der Nachbarn rührt ihr an den
seidenen Schmuck.
Rings, so weit sein Gezweig der stattliche
Baum ausbreitet,
Grünet der Rasen, das Aug still zu erquicken,
umher;
Gleich nach allen Seiten umzirkt er den Stamm
in der Mitte;
Kunstlos schuf die Natur selber dies liebliche
Rund.
Zartes Gebüsch umkränzet es erst;
hochstämmige Bäume,
Folgend in dichtem Gedräng, wehren dem
himmlischen Blau.
(Das ganze Gedicht lesen)
14.
Katherine Mansfield (1888-1923) geboren am 14.10.
"Erinnerst du dich noch, wie wir auf der rosa Gartenbank saßen?" Ich werde jene rosa Gartenbank nie vergessen. Sie ist die einzige Gartenbank für mich. Wo ist sie jetzt? Glaubst du, daß man uns im Himmel erlauben wird, darauf zu sitzen?"
(aus einem Brief an ihren Bruder - Quelle)
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