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Juli literarischer Gartenkalender
1.- 15. Juli - weiter zur zweiten Monatshälfte
Monatsthema: Sommer 
Bücherliste des Monats: Gartenreiseführer
1.
Ada Christen (1839-1901)
Nach dem Regen
Die Vögel zwitschern, die Mücken
Sie tanzen im Sonnenschein
Tiefgrüne feuchte Reben
Gucken ins Fenster herein.
Die Tauben girren und kosen
Dort auf dem niedern Dach,
Im Garten jagen spielend
Die Buben den Mädeln nach.
Es knistert in den Büschen,
Es zieht durch die helle Luft
Das Klingen fallender Tropfen,
Der Sommerregenduft.
Weitere Ada Christen-Gedichte
2.
Hermann Hesse (1877-1962) geboren am 2.7.
Der Schriftsteller Hermann Hesse war ein großer
Garten- und Naturfreund, was sich auch in seinen Büchern widerspiegelt. 1905 erwarb er in Gaienhofen am Bodensee ein eigenes Haus
mit Garten - der erste seines Lebens. 1919 mußte er das Haus und
seine Familie aufgeben und ganz neu anfangen. Seinen nächsten (gemieteten)
Garten, den fast dschungelhaften Park der Palazzo Carnuzzi am Luganer See
mit den Magnolienbäumen, Glyzinen und Palmen und der Blick auf den
See verwandelt er in seinem Roman "Siddharta“
in eine visionäre Landschaft. Der nächste - und letzte - Garten
schließlich gehört zu einer Villa in Montagnola.
Mehr zu Hermann Hesse
Hermann-Hesse-Rose Foto Brandt
3.
Hans Aßmann von Abschatz (1646-1699)
Buß-Gedancken bey grosser Hitze
Wo soll ich fliehen hin daß ich im Schatten
sitze?
Es brennt des Höchsten Zorn mit angeflammter
Hitze
Den von Gerechtigkeit und Unschuld-blossen
Geist
Der Thränen aus dem Aug und Blutt vom
Hertzen schweist.
Kein Kürbiß-Blat beschirmt mich
nicht
Wenn dieser Sonne Feuer sticht
Kein dunckler Wald noch düstre Höle
Kühlt oder birgt die matte Seele.
(Das
ganze Gedicht lesen)
4.
Theodor Storm (1817-1888) gestorben am 4.7.
Abends (Auszug)
Die Drossel singt, im Garten scheint der Mond;
Halb träumend wiegst du dich in meinen Armen.
O gönne mir der Lippen feuchte Glut,
Erschließ den Rosenkelch, den liebewarmen!
Du bist die Blume, die mich einzig reizt!
Dein heller Blick ist ein gefeiter Zügel!
An deinen Lippen hängt der Schmetterling,
Sich selbst vergessend und die bunten Flügel.
5.
Theodor Fontane (1819-1898)
Guter Rat
An einem Sommermorgen
Da nimm den Wanderstab,
Es fallen deine Sorgen
Wie Nebel von dir ab.
Des Himmels heitere Bläue
Lacht dir ins Herz hinein,
Und schließt, wie Gottes Treue,
Mit seinem Dach dich ein.
Rings Blüten nur und Triebe
Und Halme von Segen schwer,
Dir ist, als zöge die Liebe
Des Weges nebenher.
So heimisch alles klinget
Als wir im Vaterhaus,
Und über die Lerchen schwinget
Die Seele sich hinaus.
6.
Paul Gerhardt (1607-1676)
Geh aus mein Herz und suche Freud
Geh aus mein Herz und suche Freud
In dieser lieben Sommerszeit
An deines Gottes Gaben;
Schau an der schönen Gärtenzier
Und siehe, wie sie mir und dir
Sich ausgeschmücket haben.
Das ganze Gedicht lesen
7.
Ludwig Uhland (1787-1847)
Der Sommerfaden
Da fliegt, als wir im Felde gehen,
Ein Sommerfaden über Land,
Ein leicht und licht Gespinst der Feen,
Und knüpft von mir zu ihr ein Band.
Ich nehm' ihn für ein günstig Zeichen
Ein Zeichen, wie die Lieb' es braucht.
O Hoffnungen der Hoffnungsreichen,
Aus Duft gewebt, von Luft zerhaucht!
Weitere Ludwig Uhland Gedichte
8.
Adalbert Stifter (1805-1868) Sonnenfinsternis am 8. Juli 1842
Es gibt Dinge, die man fünfzig Jahre weiß, und im einundfünfzigsten erstaunt man über die Schwere und Furchtbarkeit ihres Inhaltes. So ist es mir mit der totalen Sonnenfinsternis ergangen, welche wir in Wien am 8. Juli 1842 in den frühesten Morgenstunden bei dem günstigsten Himmel erlebten.
...Der Mond stand mitten in der Sonne, rings um ihn ein wundervoller Kreis von Schimmer, in Strahlen auseinanderbrechend, als gösse die obenstehende Sonne ihre Lichtflut auf die Mondeskugel nieder, dass es rings auseinanderspritzte – das Holdeste, was ich je an Lichtwirkung sah!
Den ganzen Text lesen
Otto Bierbaum (1865-1910)
Wenn im Sommer der rote Mohn
wieder glüht im gelben Korn,
wenn des Finken süßer Ton
wieder lockt im Hagedorn,
wenn es wieder weit und breit
feierklar und fruchtstill ist,
dann erfüllt sich uns die Zeit,
die mit vollen Massen misst.
Dann verebbt, was uns bedroht,
dann verweht, was uns bedrückt,
über dem Schlangenkopf der Not
ist das Sonnenschwert gezückt.
Glaube nur, es wird geschehn!
Wende nicht den Blick zurück!
Wenn die Sommerwinde wehn,
werden wir in Rosen gehn,
und die Sonne lacht uns Glück!
9.
Angelus Silesius (eigentlich Johannes Scheffler, 1624-1677) gestorben am 9.7.
Sagt an, ihr Lilien und Narzissen
Wo ist das zarte Lilien Kind?
Ihr Rosen, saget mir geschwind
ob ich ihn kann bei euch genießen?
Ihr Hyacinthen und Violen
Ihr Blumen, alle mannigfalt sagt,
ob ich ihn bei euch soll holen
damit er mich erquicke bald?
10.
Heinrich Heine (1797-1856)
Am leuchtenden Sommermorgen
geh ich im Garten herum.
Es flüstern und sprehen die Blumen,
Ich aber, ich wandle stumm.
Es flüstern und sprechen die Blumen,
Und schaun mich mitleidig an:
Sei unserer Schwester nicht böse,
Du trauriger, blasser Mann.
11.
Johann
Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Die Sonnenblume möchte dich begrüßen
dieweil sie sich so gern zur Sonne wendet.
Nur steht zur Zeit
sie noch zurückgewiesen;
doch du erscheinst
und sie ist gleich vollendet.
12.
Stefan George (1868-1933) - geboren am 12.7.
Die Gärten schliessen
Frühe nacht verwirrt die ebnen bahnen -
Kalte traufe trübt die weiher -
Glückliche Apolle und Dianen
Hüllen sich in nebelschleier.
Graue blätter wirbeln nach den gruften.
Dahlien levkojen rosen
In erzwungenem orchester duften -
Wollen schlaf bei weichen moosen.
Heisse monde flohen aus der pforte.
Ward dein hoffen deine habe?
Baust du immer noch auf ihre worte
Pilger mit der hand am stabe?
Fritz Reuter (1810-1874) gestorben am 12.7.
Wat den eenen sin Uhl, is den annern sin Nachtigall.
(Was dem einen seine Eule, ist dem anderen seine Nachtigall, was heißt: jeder sieht die Sache aus seiner Perspektive).
aus: Ut mine Stromtid).
Der deutsche Mundartdichter (1810-1874) aus Mecklenburg wurde bekannt vor allem durch seine Redensarten des "Onkel Bräsig". Ihm gewidmete Rose: 'Fritz Reuter'.
Henry David Thoreau (1817-1862) geboren am 12.7.
Gute Bücher
sind etwas ebenso Natürliches und Urtümliches,
Geheimnisvolles und Wunderbares, und Fruchtbares
wie Pilze und Flechten.
Weitere Thoreau-Zitate
13.
Robert Hamerling (eigentlich Rupert Hammerling, 1830-1889) gestorben am 13.7.
Auch an Dornen fehlt’s wohl nicht,
denk ich, wenn ich Rosen sehe.
Rosen sind wohl in der Nähe,
denk ich, wenn ein Dorn mich sticht.
14.
Gustav Klimt (1862-1918) geboren am 14.7. 
Gustav Klimt, der österreichische Maler und Graphiker eröffnete nach dem Kunststudium 1883 ein eigenes Studio in Wien. Er war Mitbegründer der "Wiener Sezession" (Wiener Variante des Jugendstils) und bis 1905 ihr Präsident. Die von Klimt für die Universität Wien erstellten Wandgemälde (1945 von den Nationalsozialisten zerstört) lösten, aufgrund ihrer erotischen Symbolik, eine heftige Kontroverse aus und stießen auf breite Ablehnung. Dennoch fand seine Kunst in den Folgejahren zunehmende, auch internationale, Anerkennung. Berühmt wurde die 14. Ausstellung der Secession, die Ludwig van Beethoven gewidmet war (Beethovenausstellung (1902), zu dem Klimt ein Beethoven-Fries beitrug. In dieser Zeit malte er die ersten Landschaftsbilder, wie "Bauerngarten" und "Allee im Park" und obige Sonnenblume. Von 1906-1909 benutzt der Künstler besonders ausgeprägt Goldfarben und echtes Blattgold. Viele seiner bekanntesten Werke wie "Der Kuss" entstanden in dieser Zeit.
Alfons Maria Mucha (1860-1939) geboren am 14.7. 
Mucha war ein tschechischer Plakatkünstler, Grafiker, Illustrator,
Maler und Kunstgewerbler, der als einer der herausragenden Repräsentanten
des Jugendstils (Art Noueveau) gilt. Anlässlich der Weltausstellung
zog es Mucha nach Paris (zu dieser Zeit das Mekka der Künste).
Sein Plakat Die Kameliendame (mit Rose im Haar) wird vielfach als einer der frühen Höhepunkte der Jugendstil-Grafik betrachtet
Mehr zu Alfons Mucha
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