Sie sind hier: Gartenliteratur-Kalender Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
Brauchtumstage
Bauernregeln
Adventskalender
Kalenderformen
Kalenderlinks
Weitere Kategorien:
Blattwerk Gartenbücher
Leselaube - Gedichte
- Gartenpersönlichkeiten
Pflanzen
- Duft im Garten
- Gartenküche
Sitemap Home
|
November literarischer Gartenkalender
1.- 15. November - weiter zur zweiten Monatshälfte
Monatsthema: Tod und Trauer 
Bücherlisten des Monats: Buchtipps für Trauernde / Grabgestaltung / Alle Gedichte zum Thema Tod und Trauer
Linktipp: Friedhöfe für Spaziergänger
1.
Erster November
Da draußen ist frühe Nebelnacht,
Die hat den Tag um Stunden bestohlen,
Hat aus den Fenstern Laternen gemacht.
Ich möchte mir den Mond herholen,
Daß ich einen hätt', der ewig lacht,
Denn die Nacht ist wie ein schwarzes Bett.
Dort hat der Tod, wie auf Lagern aus Kohlen,
Gedankenlos als Dieb seine Ruhestätt'.
Weiß nicht, ist die Stadt draußen klein oder groß,
Ob Menschen drin hausen, oder bin ich allein,
Denn ein jeder Tag schwarz wie der Fluß fortfloß,
Und beklagt gingen viele zur Nacht hinein.
Auch Vater und Mutter haben gefragt,
Und niemandem wurde der Weg gesagt.
Auch Vater und Mutter wurden zu Stein,
Ein Stein, der sich über dem Grabe schloß.
Drauf lese ich heut' ihre Namen bloß,
Nur noch die Namen sind beide mein.
Woher sie kamen, wohin sie gingen,
Ich kann die Nacht nicht zum Reden zwingen.
(Max Dauthendey, 1867- 1918)
Allerheilgen
In Österreich, Liechtenstein, den katholisch geprägten
Kantonen der Schweiz , einigen deutschen Bundesländern sowie in Luxemburg,
Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien, Polen, Ungarn, Kroatien,
Slowenien, Slowakei und Litauen ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag.
Heilige auf meinen Homepages: Dreikönige
/ Eisheilige / St. Anna
/ St. Barbara
/ St. Dorothea / St. Fiaker / St. Gallus / St. Jakob / St. Leonhard / St.
Laurentius / Lorenz / St. Margareta / St. Martin / St. Michael / St. Nikolaus /
St. Silvester / St. Valentin / St.
Vinzenz.
Extra: "Rosenheilige"
2.
Allerseelen
Allerseelen
Die Männlein, Weiblein, traurige Gesellen,
Sie streuen heute Blumen blau und rot
Auf ihre Grüfte, die sich zag erhellen.
Sie tun wie arme Puppen vor dem Tod.
O! wie sie hier voll Angst und Demut scheinen,
Wie Schatten hinter schwarzen Büschen
stehn.
Im Herbstwind klagt der Ungebornen Weinen,
Auch sieht man Lichter in die Irre gehn.
Das Seufzen Liebender haucht in Gezweigen
Und dort verwest die Mutter mit dem Kind.
Unwirklich scheinet der Lebendigen Reigen
Und wunderlich zerstreut im Abendwind.
Ihr Leben ist so wirr, voll trüber Plagen.
Erbarm' dich Gott der Frauen Höll' und
Qual,
Und dieser hoffnungslosen Todesklagen.
Einsame wandeln still im Sternensaal.
(Georg Trakl, 1887-1914) - weitere
Trakl-Gedichte / mehr zu Allerseelen
Gertrude Jekyll (1843-1932) - geboren am 2.11.
Die Liebe zum Garten ist ein Same,
der, einmal gesäet, nie wieder stirbt,
sondern weiter und weiter wächst
- eine bleibende und immer voller strömende Quelle der Freude.
3.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
Der Gärtner spricht mit fröhlichem Sinn:
Du harter November, nimm's immer hin!
Ich hab gesorgt schon treu und gut,
Und was jetzt still in der Erde ruht,
das wird bei des Lenzes Wehen auferstehen.
4.
Klabund (eigentl. Alfred Henschke, 1890-1928) geboren am 4.11.
Totenklage
Ich traf den Engel von der Mondkohorte
Am Friedhofstor. Er führte mich die Pfade.
Er badete in meinem Tränenbade
Die Trauerweide, die am Grabe dorrte.
Ihr toter Leib ist noch wie Sonnengnade.
Die Blumen sprießen hell in seinem Horte.
Aus seiner weit emporgerissenen Pforte
Treten Kamelie, Rose, Dahlie, Rade.
(Das
ganze Gedicht lesen)
Weitere
Klabund-Gedichte
5.
Heinrich Freimuth (1836-1895) - geboren am 5.11.
Die Rose unter den Rosen (Auszug)
Wie so frühe streifst du, Mädchen,
Durch die Gärten voller Rosen,
Streifst du durch die dunk'len Büsche
Leichten Schritts auf weichen Moosen?
Trägst im Schürzchen, trägst am Busen
Rote Rosen, laß doch sehen!
Wehe dir, du schöne Diebin,
Wenn die Gärtner dich erspähen!
Warum raubst du von den Sträuchen
Mehr und mehr? O laß sie blühen!
Das ganze Gedicht lesen
6.
St. Leonhard von Noblat (Limoges) geboren am 6.11.
Er ist u. a. Patron der Bauern, des Viehs (vor allem der Pferde)
sowie der Obsthändler und gilt als der bedeutendste katholische Bauernheilige und wird bei allen
Anliegen der Bauern um Hilfe gebeten. Mehr zum Leonarditag
7.
Arno Holz (1863-1929)
Unter dunklen, treibenden Novemberwolken
verdämmert die Haide.
Gebückt,
am Wegrand,
sitzst du und starrst
auf deine welken Hände.
Lebst du noch?
Gemartert,
im Dornenstrauch,
zittert ein letztes Blättchen!
8.
Victorien Sardou (1831-1908) gestorben am 8.11.
O zarte Hände, sanft und unschuldig,
o Hände, zu Schönem und Gutem geschaffen,
Kinder zu streicheln, Rosen zu pflücken,
gefaltet für Unglückliche zu beten,
also in Euch, die die Liebe gestärkt,
hat Gerechtigkeit ihre heiligen Waffen gelegt?
Ihr habt getötet, o siegreiche Hände,
o zarte Hände, sanft und unschuldig!
9.
Iwan S. Turgenjew (1818-1883) - geboren am 9.11.
Und wenn du noch so oft
an ihre Türen klopfst,
die Natur wird
nie erschöpfend
Auskunft geben.
10.
Friedrich von Schiller (1759-1805) geboren am 10.11.
Es kann der Frömmste
nicht in Frieden leben,
wenn es dem Nachbarn nicht gefällt!
Weitere Schiller-Zitate und Gedichte
Zusammen mit Goethe wurde der Dramatiker, Lyriker, Erzähler, Historiker, Philosoph, Journalist, Redakteur, Übersetzer und Herausgeber Friedrich Schiller zum Inbegriff der Weimarer Klassik. Weniger bekannt ist, daß Schiller wie Goethe seinen Garten liebte - mehr darüber bei seiner Kurzbiografie Schiller
11.
St. Martin / Martinstag Tag des Heiligen Martin von Tours 11.11.
Sankt Martin ist der Schutzpatron u. a. der Alpenhirten, Bauern, Winzer und Müller.
Von Martinsumzügen, Martinsbrot und Martinsgans hier lesen
12.
Hans Christian Andersen (1805-1875)
Eine Rose von Homers Grab
In allen Liedern des Orients erklingt die
Liebe der Nachtigall zu der Rose. In den schweigenden, sternklaren Nächten
bringt der geflügelte Sänger seiner duftenden Blume eine Serenade
dar. Nicht weit von Smyrna, unter den hohen Platanen, wo der Kaufmann seine
belasteten Kamele treibt, die stolz ihre langen Hälse erheben und
schwerfällig über eine Erde stampfen, die heilig ist, sah ich
eine blühende Rosenhecke. Wilde Tauben flogen zwischen den Zweigen
der hochstämmigen Bäume, und die Flügel der Tauben glänzten,
wenn ein Sonnenstrahl darüber hinglitt, als seien sie aus Perlmutter
gemacht. In der Rosenhecke war eine Blüte von allen die schönste,
und für sie sang die Nachtigall von ihrem Liebesschmerz, aber die
Rose war stumm, nicht ein Tautropfen lag, wie eine Träne des Mitleidens,
auf ihren Blättern, sie neigte sich auf ihrem Zweige über einige große Steine. "Hier ruht der Erde größter Sänger!" sagte die Rose, "über seinem Grabe will ich duften, meine Blätter will ich darauf verstreuen, wenn der Sturm sie mir abstreift." (Den ganzen Text lesen)
13.
Ludwig Uhland (1787-1847) gestorben am 13.11.
Auf den Tod eines Kindes
Du kamst, du gingst mit leiser Spur,
ein flücht'ger Gast im Erdenland.
Woher? Wohin? Wir wissen nur:
aus Gottes Hand in Gottes Hand.
Weitere Uhland-Gedichte
14.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) gestorben am 14.11.
Ein großer Park dagegen,
besonders wenn er mit chinesischen Tempelchen,
türkischen Moscheen,
Schweizerhäusern, Brücken, Einsiedeleien
und wer weiß
mit was für anderen Fremdartigkeiten
ausstaffiert ist,
macht für sich selber schon einen Anspruch
auf Betrachtung;
er soll für sich selbst etwas sein und
bedeuten.
(Das ganze Zitat lesen)
Weiter zur zweiten Monatshälfte
|