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Johann Wolfgang von Goethe (28.8.1749-22.3.1832)
- seine Gärtner und Lieferanten
Goethes Ausgabebelege zeugen von zahlreichen Lohnzahlungen an Gartenarbeiter
und Gärtner!
Sie waren aber für ihn nicht nur Erdarbeiter und Pflanzer,
sondern auch gärtnerische Ratgeber und botanische Helfer.
Durch Goethes Beistand wurde dem Jüngling Dietrich eine gute
Ausbildung ermöglicht; er wurde ins Ausland geschickt und später
Hofgärtner in Weimar, wenig später Goethes Hausgärtner.
Wenn Goethe seine Vorträge hielt, stand Dietrich neben ihm in den
Gartenbeeten, als treuer gärtnerischer Gehilfe und begeisterter botanischer
Zuhörer. Dietrich wurde später einer der botanisch-gärtnerischen
Vielschreiber seiner Zeit. Nach der Zahl der von ihm geschriebenen Bücher
hat er sein großes Vorbild übertroffen. Seinem Hauptwerk, dem
"Lexikon der Gärtnerei
und Botanik" in dreissig Bänden hat er nicht weniger als achtunddreißig
Jahre seines Lebens gewidmet. Mit der Versetzung auf die Eisenacher Hofgärtnerstelle,
mit Goethes Beistand, erhielt er eine neue Aufgabe. Er erhielt den Titel
eines Großherzoglichen Rats, die philosophische Doktorwürde,
wurde Professor für Botanik und Gartendirektor sowie Mitglied einer
Reihe gelehrter Gesellschaften. Noch dreimal ist Dietrich seinem großen
Gönner in Weimar begegnet. Der letzte Besuch fand volle vierzig Jahre
nach der ersten Begegnung statt.
"Professor Dietrich von Eisenach,
alter Zeiten sich entsinnend, wie er im Jahre 1785 mit mir als Ziegenhainer
Bauernbursche auf dem Fichtelgebirge, sodann in Carlsbad gewesen und wie
er von da an seinen Eintritt in die höhere Kultur zu rechnen habe"
schreibt Goethe in sein Tagebuch.
Um 1810 war in der Nähe von Berka der
Tonndorfer Meistergärtner August Friedrich Dreyssig als erfolgreichster
Levkojenzüchter weit über die deutschen Grenzen bekannt. 1817 veröffentlichte er ein Buch: "Der Levkojengärtner", in Erfurt
erschienen. Seine Gartenanlage war - ähnlich wie bei Wedel in
Jena - zur Blütezeit der Levkojen alljährlich Treffpunkt vieler
Blumenfreunde; auf dem Gelände ist heute der Weidenbachgarten. Dreyssig besaß aber auch große Georginen - und
Hortensienkulturen. Goethe holt sich bei diesem Gärtner nicht nur
Ratschläge für die eigene Gartenpraxis, er läßt sich
von ihm auch über neue gärtnerische Unternehmungen und Erfolge
berichten. Goethes Vorliebe für die Georgine
ist durch seine Bekanntschaft mit Dreyssig gefördert worden.
Einige Tagebuchaufzeichnungen:
24.6.1831 Abends Professor Riemer. Mit demselben in die öffentliche
Baumschule bey Ruth Wangemann. In mehr als einem Sinne merkwürdiger
Standpunct, der von Fremden und Einheimischen mit Achtung und Ehrfurcht
betreten werden sollte.
20.12.1821 Catalog der Pfirsichbäume
22.12.1821 Oberforstmeister von Fritsch schickte den Klotz des beschädigten
und wieder zusammengewachsenen Baumes
13.12.1823 Abends blieb mein Sohn. über Haushaltung, Gartenwesen
und sonst
25.12.1830 Oberbaudirector Coudray. Neues Verschönerungs-Magazin
zur Verschönerung der Gärten von Menzel vorzeigend (Carl Adolf
Menzel, Magazin von architektonischen Entwürfen zur Verschönerung
der Gärten, (Berlin 1825)
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