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Wilhelm Busch - Schriftsteller (15.4.1832-9.1.1908)
Es gibt wohl kaum einen Haushalt, der nicht ein Buch des großen
Humorist besitzt und Kinder wachsen mit den Bildergeschichten auf...
Heinrich Christian Wilhelm Busch wurde am
15.4.1832 als erstes Kind von sieben Geschwistern in Wiedensahl bei
Hannover geboren; seine Eltern waren Friedrich Wilhelm Busch (Inhaber eines
Kramerladens, den der Sohn Adolf geb. 1838 später übernahm)
und Henriette Dorothee Charlotte Busch geb. Kleine. Busch wurde mit
9 Jahren, nach der Geburt seines Bruders Otto, weil der Platz im
Hause nicht mehr ausreichte, zu seinem Onkel, dem Pastor Georg Kleine,
nach Ebergötzen bei Göttingen gegeben, der ihn - zusammen mit
seinem Freund Erich, Sohn eines Müllers, in Form von Privatunterricht
ausbildete. Die Freundschaft mit Erich hielt das ganze Leben lang; die
Mühle von Erichs Vater taucht in der Geschichte von Max und Moritz
auf.
Mit 15 Jahren begann er auf Wunsch des Vaters
mit einem Maschinenbaustudium, das er jedoch schon 1851 abbrach. Sein
größter Wunsch war, Maler zu werden,
deswegen studierte er auf den Kunstakademien in Düsseldorf, in Antwerpen
und zuletzt 1854 – nach einer überstandener Typhuserkrankung -
in München.
Die Werke der großen flämischen
und holländischen Meister des 16. und 17. Jahrhunderts üben einen
großen Einfluß auf ihn aus. Allerdings hielt seine Kunst seiner
eigenen und wohl auch der öffentlichen Kritik nicht stand, weswegen
er sich - zurück in seinem Heimatort - zum Broterwerb auf die Ausführung
von Karikaturen verlegte. Dem Kollegen Franz Lenbach schrieb er: "Dass
meine Sachen lediglich und vor allen Dingen zu meinem rücksichtslosen
Pläsir zurecht geschustert, das ist eben manchen Leuten nicht begreiflich
zu machen." Vielleicht ist sein letztes Werk, "Der Maler Klecksel", der
so malt, wie sein Name es verkündet, ohne Erfolg und ohne Hoffnung,
dass es irgendwann irgendwie besser werden könnte. ein Vermächtnis,
ein Abgesang auf ein künstlerisch verpfuschtes Leben? Er erschien
1884; zwei Jahre später stellt Busch seine Malerei ein.
1859 begann Busch eine Reihe von Zeichnungen
in dem Satiremagazin "Fliegende Blätter" zu veröffentlichen.
Gefolgt wurden diese Zeichnungen von illustrierten Erzählungen wie
"Max und Moritz" (1865), "Hans Huckebein, der Unglücksrabe"(1867)
und "Die fromme Helene" (1872). Im Jahr 1910 hatte "Max und Moritz" bereits
eine Auflage von über 500.000 Stück erreicht und war in mehrere
Sprachen übersetzt. Die Rechte für "Max und Moritz" hatte er
- noch Student - für 1700 Goldmark oder 1000 Gulden an seinen
Verleger Kaspar Braun verkauftz, der damit ein Vermögen machte. Erst
im hohen Alter erhielt Busch einen Ausgleich von 20.000 Goldmark, die er
jedoch für einen wohltätigen Zweck spendete. Als meistverkaufter
Comicstrip-Autor des 19. Jahrhunderts genoß er inzwischen ein sorgloses
Millionärsdasein.
Busch war ein maßloser Raucher und
hingebungsvoller Trinker; er trank Bier im Übermass bis zur Lebensmitte,
ab da Wein in vertretbaren Mengen (Buchtipp:. Wilhelm
Busch und der Wein Schnell Verlag 1995)
Der Dichter, Zeichner und Maler
hält in seinen heute noch beliebten Werken für jede Gelegenheit
und für jeden Geschmack menschliche Schwächen in Bild oder
Vers bereit - womit er als einer der Urväter des Comics gilt. Die
Wirkung von Buschs Werken liegt vor allem in der Verknüpfung witziger
Versdichtung mit pointierten Bildergeschichten. Der Lieblingshumorist der
Deutschen war ein Genie im Aushecken von Katastrophen. "Dieses war der
erste Streich, doch der zweite folgt sogleich"...
Seltsam, das in seinen Biografien so selten seine Gartenliebe erwähnt
wird; dabei hatte er zeitlebens einen Garten und hat dort - am deutlichsten
wird dies allerdings in seinen Briefen
- mehr Zeit zugebracht als irgendwo sonst. Die Grundlage zu seiner Gartenliebe
legt der elterliche Garten.
Wilhelm Busch zieht dann nach Frankfurt, wo
sein Bruder Otto lebt. Dieser machte ihn mit dem Werk des Philosophen Arthur
Schopenhauer bekannt. In Frankfurt lernte er Johanna Keßler kennen,
mit der ihn eine lebenslange Freundschaft verband, aber wohl auch
eine unerfüllte Liebe. (Der kürzeste Heiratsantrag, den man aus
der Literatur kennt, stammt von Wilhelm Busch: "Mädchen – spricht
er – sag mir ob / Und sie lächelt: Ja, Herr Knopp!"). Die beiden
Töchter von Johanna unterrichtete er in Zeichnen. Über 350 Briefe
sandte Busch im Laufe der Zeit "an die bewußten Frauenzimmer" in
Frankfurt. Niemandem und nirgendwohin sonst hat er öfter geschrieben.
Viele seiner Werke schenkte er der Familie Keßler; sie befinden sich
heute im Frankfurter Städel.
Als seine Schwester Fanny den Pfarrer
des Ortes Hermann Nöldeke heiratet, zieht der zeitlebens Junggeselle
gebliebene zu ihr zurück in den Heimatort und kümmert sich dort
um den Pfarrgarten.
Nach dem Tod des Schwagers ziehen beide ins Pfarrwitwenhaus am Ende
des Dorfes und pflegen wieder einen Garten. Busch
übernimmt die Vaterrolle für seine drei Neffen.
Der letzte Garten schließlich lag im Harz (Mechtshausen bei
Seesen) - ebenfalls ein Pfarrgarten - diesmal wohnten er und seine Schwester
bei seinem jüngsten Neffen Otto Nöldeke. Das Pfarrhaus war von einem großen verwilderten Garten mit rund
fünfzig alten Kirschbäumen umgeben. Man beauftragte Johann Böttner,
der die damals führende Gartenzeitschrift "Praktischer Ratgeber im Obst- und Gartenbau" in Frankfurt/Oder herausgab und eine Versandgärtnerei führte, mit der Entwurfsplanung für den Ziergarten rund um das
Pfarrhaus.
Wilhelm Busch verreist selten - meist nur
zu kurzen Verwandtschaftsbesuchen und so schreibt er: "Ich war immer daheim,
grub, krautete, stochert, handhabte die Gießkanne, besah alles,
was wuchs, tagtäglich genau und bin daher mit jeder Rose,
mit jedem Kohlkopf, mit jeder Gurke intim bekannt". (Weiterlesen)
"Der Wunsch und Plan, nach Brasilien auszuwandern, dem Dorado der Imker, hat sich nicht verwirklichen sollen. Die Annahme, dass ich überhaupt praktischer Bienenzüchter geworden, ist freundlicher Irrtum" schreibt er.
Wilhelm Busch`s Malerauge registriert genauestens die Bilder
der wechselnden Jahreszeiten. Er schildert alles, was zu einem Gärtnerleben
gehört; seine Verbundenheit mit Natur und Garten spiegelt sich
sogar als Kulisse in seinen Bildergeschichten wieder. Die fromme Helene
hat ihre kleinen Abenteuer im Garten - u. a. beim Bohnenpflücken;
Tobias Knopp, der Junggeselle geht auf Brautschau - und verliebt sich während
der Gartenpromenade in seine Klotilde... um nur einige Beispiele zu nennen.
In seinen Tagebüchern finden sich etliche Einträge mit Gartennotizen - hier z. B. ein Zitat daraus.
Am 9.1.1908 starb Wilhelm Busch in Mechtshausen
an Herzschwäche. "Mein Lebenslauf ist bald erzählt. / In stiller
Ewigkeit verloren / schlief ich, und nichts hat mir gefehlt, / Bis dass
ich sichtbar ward geboren", heisst es in seiner Grabschrift, die er sich
selbst zu Lebzeiten geschenkt hat, als Gedenkgedicht zu seinem 75. Geburtstag,
seinem letzten.
In seinem Todesjahr erschien die 56. Auflage
gedruckt bei insgesamt 430.000 verkauften Exemplaren. Die 100. Auflage
konnte der Verlag 1925 feiern, mit 1,5 Millionen Verkäufen;
im Jahre 1937 mit der 137. Auflage stellte man das Zählen ein.
Neben seinen bekannten Werken malte Busch
auch etwas mehr als 1000 Ölbilder, die er jedoch Zeit seines Lebens
zurückhielt und die erst nach seinem Tode veröffentlicht wurden.
Eiine erste Ausstellung der in der Öffentlichkeit bis dahin
unbekannten "Gemälde und Zeichnungen nach der Natur" gab es kurz nach
seinem Tode.

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