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Friedrich von Schiller (10.11.1759-9.5.1805) Dichter und Naturliebhaber
Zusammen mit Goethe wurde Friedrich Schiller
zum Inbegriff der Weimarer Klassik. Er war Dramatiker, Lyriker, Erzähler,
Historiker, Philosoph, Journalist, Redakteur, Übersetzer und Herausgeber.
1759 als einziger Sohn neben fünf Schwestern in Marbach geboren, studierte
er zunächst Medizin. 1773 auf herzoglichen Befehl und gegen den Willen
der Eltern Eintritt in die Militärakademie Karlsschule. Dann
begann er mit dem Rechtsstudium. Als 1775 die Akademie von Schloss
Solitude in die Innenstadt von Stuttgart verlegt wurde und erst im Jahre
1781 zur Universität erhoben wurde, wechselte Schiller das Studienfach
und wandte sich der Medizin zu.
1782 wurde das 1780 entstandene Theaterstück
"Die
Räuber", das er auf eigene Kosten drucken ließ, im Januar
1782 in Mannheim uraufgeführt. Sein Stück
brachte ihm dort Arrest und Schreibverbot ein, aber es gelang ihm zu flüchten..
Auf
Einladung des Theaterintendanten Dalberg trat er im Juli 1783 in Mannheim
die Stelle eines Theaterdichters an.
Nach kurzem Aufenthalt in Gohlis bei Leipzig
bezog Schiller am 11. September 1785 in Loschwitz einen kleinen Pavillon,
das heute sogenannte "Schillerhäuschen" in einem der Villenvororte
Dresdens, der bis heute bevorzugte Wohngegend von Künstlern ist. Damals
war es noch umgeben von Weinbergen und bot einen herrlichen Blick auf die
Elbe und das Sommerhaus von Schillers Freund Christian Körner. Heute
begrenzt der gelbe, fast quadratische Pavillon mit seinem charakteristischen
Dach eine weitläufige private Parkanlage mit hohen Bäumen zur
Schillerstraße. "Die Elbe bildet eine romantische Natur um sich
her, und eine schwere Aehnlichkeit dieser Gegend mit dem Tummelplatz meiner
frühen dichterischen Kindheit macht mir sie dreifach theuer. Meißen,
Dresden und seine Gegenden gleichen ganz in die Familie meiner vaterländischen
Fluren." Begeistert schildert er auch in einem Brief am 13. September
1785 sein neues Quartier:
„Was bisher meine heißesten Wünsche
erzielten, hab ich nun endlich erlangt. Ich bin hier im Schooße unserer
lieben, aufgehoben wie im Himmel [...] Abends gegen fünf fuhren wir
nach dem Weinberge, unterwegs fand ich die himmlischste Gegend [...]. Am
Fuße des Berges liegt das Wohnhauß [...]. Am Hauß ist
ein niedlicher kleiner Garten und oben auf der Höhe des Weinbergs
steht noch ein artiges Gartenhäußchen. Die Aussicht von diesem
und der Untergang der Sonne soll ganz zum Entzücken seyn. Alles hier
herum wimmelt von Weinbergen, Landhäußchen und Gütern.".
1785 begann er hier am "Don
Carlos [Karlos] Infant von Spanien. Ein dramatisches Gedicht" zu schreiben
und es entstand das Gedicht "An die Freude",
das Ludwig
van Beethoven unsterblich machte, indem er es im Schlusssatz seiner
9. Sinfonie vertonte.
In Dresden flankiert das Denkmal Schillers
- gemeinsam mit Goethe - den Haupteingang der Semperoper. Geschaffen hat
ee 1838-41 der Dresdner Bildhauer Ernst Rietschel, der ein Jahr vor Schillers
Tod geboren wurde.
Das Jahr 1787 führte ihn nach Weimar.
Dort lernte er seine spätere Frau Charlotte von Lengenfeld
kennen, mit der er vier Kinder hatte.
Goethe war damals in Italien, doch mit Gottfried
Herder und Wieland freundete er sich schnell an. Als Wielands Mitarbeiter
schrieb er für die Zeitschrift "Der Teutsche Merkur". Durch Goethes
spätere Vermittlung wurde er 1789 als Professor der Philosophie nach
Jena berufen. Erst wollte Schiller nur den Winter in Weimar zubringen und
während des Sommers auf einem Garten bei Jena leben, den er sich dort
gekauft hatte. Aber später wurde Weimar sein bständiger Aufenthaltsort.
1790 heiratet er Charlotte von Lengefeld (1766-1826).
"Es
lebt sich doch ganz anders an der Seite einer lieben Frau, als so verlassen
und allein – auch im Sommer. Jetzt erst genieße ich die schöne
Natur ganz und lebe in ihr".
1794 lernte Schiller den Verleger Friedrich
Cotta kennen, der die Monatszeitschrift "Die Horen" und den "Musenalmanach"
(erschien 1796 bis 1800) herausgab. An der Zeitschrift Die Horen wirkten
die berühmtesten Schriftsteller und Philosophen der Zeit mit. Dazu
gehörten unter anderem Herder, Fichte, August Wilhelm Schlegel, Wilhelm
und Alexander von Humboldt, Johann Heinrich Voß und Friedrich Hölderlin.
Von Goethe erwirkte Schiller die Zusage, sich an den Horen zu beteiligen,
und es entwickelte sich ein freundschaftlicher Briefwechsel zwischen den
beiden; im September dieses Jahres verbrachte Schiller zwei Wochen in Goethes
Haus. Die viel zitierte Anekdote, Schiller habe nur beim Geruch fauler
Äpfel dichten können, stammt übrigens von Goethe.
1797 bis 1799 wohnte Schiller mit seiner Frau
Charlotte, den zwei kleinen Söhnen und drei Dienstboten in den Sommermonaten
in seinem "Gartenhaus" in Jena. Als Hauptwohnung nutzte Schiller, der an
der Universität als Geschichtsprofessor lehrte, verschiedene Jenaer
Mietwohnungen in der Innenstadt, von denen aber keine erhalten ist. Schiller
Gartenhaus ist somit die einzige in Jena erhaltene Wohnstätte Friedrich
Schillers. In der äußersten südwestlichen Ecke des Gartens
ließ Schiller 1798 ein Türmchen bauen. Im unteren Bereich war
ein Bad eingerichtet und in der ersten Etage befand sich ein kleines Arbeitszimmer
für den Dichter. Dort hatte er Ruhe zur Arbeit und einen herrlichen
Ausblick auf die Umgebung Jenas. Goethe nannte den Turm Schillers "Gartenzinne",
weil er wie eine Zinne auf der Mauer stand. Um die Zinne herum gediehen
im Garten reichlich Obst, Gemüse, Kräuter und Blumen, vor allem
mit Spargel, Kartoffeln und Mangold. Unter einer Pergola steht bis heute
ein großer runder Steintisch, an dem Schiller mit zahlreichen Gästen,
allen voran Goethe saß und den Sommer genoss. Goethe sollte später
über diesen Ort sagen: „In dieser Laube haben wir oft an diesem
alten Steintisch gesessen und so manches gute und große Wort miteinander
gewechselt“ (1827 an Eckermann).
Das Gartenhaus gehört heute der Jenaer
Friedrich-Schiller-Universität, es dient als Museum und Veranstaltungsort
für literarische Abende und Konzerte. Die Lage hat sich im Vergleich
zu Schillers Zeit stark verändert, Haus und Garten liegen heute im
Zentrum der Stadt, die ehemals grünen Hügel und Wiesen jenseits
des Gartens sind verbaut, und eine Hauptverkehrsstraße führt
direkt an der Mauer entlang, direkt über dem verrohrten Bach Leutra.
In direkter Nachbarschaft befinden sich heute die alte Universitäts-Sternwarte,
die Volkssternwarte Urania, sowie das Theaterhaus Jena. (Quelle
Wikipedia).
"Ich fühle bei meinem kleinen
Besitztum, wie viel Freude es gewährt, für sich und die Seinigen
jetzt ein Stück Erde in Anspruch zu nehmen", schrieb er in einem
Brief an Goethe. 1978/79 wurde die "Gartenzinne" auf Veranlassung des damaligen
Universitäts-Kustos Prof. Dr. Günter Steiger originalgetreu wieder
aufgebaut. "Die ursprüngliche Anlage des Gartens mit allen wesentlichen
Details der Gartengestaltung überliefert uns eine 1799 angefertigte
aquarellierte Federzeichnung auf Karton", schreibt Thomas Pester in seinem
Buch (siehe unten Buchtipps). Doch der historische Garten ist nicht nur
eine wertvolle gartendenkmalpflegerische Quelle, sondern ein wichtiges
Lebenszeugnis der Jahre 1797 bis 1799. Goethe nannte Schillers Gartengrundstück
"einen Platz von unschätzbarem klassischen Wert", da hier Werke wie
"Wallenstein"
oder "Maria
Stuart" entstanden (Quelle: Schillers
Jenaer Garten - ein Lebenszeugnis des Dichters).
1799 siedelte Schiller mit seiner Familie
endgültig nach Weimar über, gab allerdings das Jenaer Gartenhaus
erst 1801 endgültig auf. Es entstand das" Lied von der Glocke" und
er vollendete seine Wallenstein-Trilogie.
Als Mitarbeiter des Weimarer Theaters schrieb Schiller in rascher Abfolge
die Stücke „Jungfrau von Orleans“ (1801), „Braut
von Messina“ (1803) und „Wilhelm
Tell“, das Schauspiel mit der legendären Apfelschuss-Szene. (1804).
Am 16. November 1802 erhielt Schiller das Adelsdiplom;
er durfte sich jetzt Friedrich von Schiller nennen.
Am 9. Mai 1805 starb der Dichter an einer vermutlich
durch eine Tuberkuloseerkrankung hervorgerufenen akuten Lungenentzündung
in Weimar. Die sterblichen Überreste wurden am 16. Dezember 1827 in
die Fürstengruft auf dem neuen Weimarer Friedhof überführt,
wo später auch Goethe auf eigenen Wunsch „an Schillers Seite“ bestattet
wurde.
Anlässlich des 250. Geburtstages von Friedrich Schiller wurde
auf einer erhöht gepflasterten Fläche am Schillerplatz in Dresden-Blasewitz
eine Gedenklinde gepflanzt. Umrahmt von einer Rundbank ist die Linde ein
attraktiver Mittelpunkt für die hier stattfindenden Wochenmärkte.
Deutsche Rosenzüchter widmeten ihm zwei
Rosen: 1881 Mietzsch: 'Friedrich v. Schiller' und Lambert 1913 'Schiller'.
Weitere "Schiller-Rosen": Götterfunken (Syn.), Leander / Marie Stuart / Vaterland
/ Wallenstein / Wilhelm Tell (Syn.)
Schiller-Zitate
und Gedichte
Schiller gewidmete Rose
Buch- und Geschenktipps:
Schiller für Zeitgenossen mit farbigen Federskizzen von Friedrich Schiller selbst Sanssouci 2004
Klassisch gut: Schiller-Zitate hrsg. v. Christel Foerster Minibuch Verlag für die Frau 2003
Loch in Erde, Bronze rin: Schiller-Parodien hrsg. v. Dieter Hildebrandt Sanssouci 2009
Schiller in zwei Bändern,Geschenkbänder mit Zitaten von Friedrich Schiller zum Schnüren gelehrter Präsente
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