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Ellen Willmott (19.8.1858--27.9.1934)
englische Pflanzen- und Gartenliebhaberin

Meine Gärten sind das Wichtigste überhaupt
und meine gesamte Zeit widme ich der Arbeit
in dem einen oder anderen von ihnen,
und wenn das Licht nicht mehr ausreicht,
um die Pflanzen zu sehen,
lese oder schreibe ich über sie.


Ellen Willmott aus Warley Place in Essex /England war das erste weibliche Mitglied der Linneaen Society. Als Erbin wohlhabender, der oberen Gesellschaft angehörenden Eltern konnte sie es sich leisten, sich ganz ihrem Garten, ihrer Pflanzen- und Gartenliebe zu widmen. Ellen nutzte ihre gesellschaftlichen Kontakte zu Edward VII, Königin Alexandra, George V und Königin Mary für ihre gartenbaulichen Aktivitäten. Sie kaufte das Anwesen Warley Place .und als sie den Garten dort angelegt hatte, ein Château in Frankreich Tresserve bei Aix-Le-Bains sowie 1906 das Landhaus Boccanegra an der italienischen Riviera, um ihre Garten- und Pflanzenliebe in neuen Gärten "austoben" zu können. Im Garten des Landhauses Boccanegra ist an manchen Planzen auf den Metallplaketten noch erkennbar, welche Pflanzen von Ellen Willmott gesetzt wurden. Zeitweise sollen über 100 Gärtner bei ihr beschäftigt gewesen sein. Sie war eine eifrige Pflanzensammlerin; eine erhaltene Samenliste von 1932 enthält über 600 Namen.

1897 erhielt sie die königliche Gartenbaumedaille (Victoria Medal of Honour) zusammen mit Gertrude Jekyll und 1914 die Dean-Hole-Medaille.

Ellen Willmott sponserte etliche Gartenprojekte - so 1901 eine Exkursion von Ernest Henry Wilson (1876-1930), nach Zentralasien. Wilson war als "Pflanzenjäger" bei der Firma Veitch beschäftigt, bevor er Direktor des Arnold Arboretums in Boston wurde.
Den Besitzer des berühmten Gartens "La Mortola" in Italien, Sir Hanbury, der in der Nähe ihres italienischen Anwesens lag, überzeugte sie, für Wisley 60 Morgen zu kaufen und ihn der königlichen Gartenbaugesellschaft zu überlassen.

Vermutlich war sie bei der Gestaltung der Gärten von Lotherton Hall und des Spetchley Gardens beratend tätig.

Einen großen Teil ihres Lebens verbrachte sie mit der Arbeit an dem 1910-1914 in mehreren Teilen erschienenen Buch: The Genus Rosa mit Zeichnungen von Alfred Williams Parsons, das lange Zeit das beste Rosenbuch auf dem Markt war; 1992 wurde ein Reprint gedruckt.

Kein Wunder also, daß das ererbte Vermögen sich langsam aufbrauchte; am Ende soll sie nur noch drei Räumen ihres Anwesens bewohnt haben und verarmt gestorben sein.Da keine Nachkommen vorhanden war, verfiel Warley Place, bis es seiner neuen Bestimmung übergeben wurde; heute ist es ein Naturreservat.

Nach ihr benannte oder ihr gewidmete Pflanzen:
Aethionema 'Warlex Rose' bwz. A. x warleyense
Cephalanthus occidentalis Kaukasische Knopfblume 'Miss Willmott'
Ceratostigma willmottianum
Cistus "Warley Rose"
Corylopsis willmottiae Willmott`s Scheinhasel
Epimedium x warleyense 'Ellen Willmott'
Eryngium giganteum - heißt in England volkstümlich: "Miss Willmotts Ghost", weil Ellen Willmott die Gewohnheit hatte, Samen dieser Pflanze im Ort und in den Gärten, wenn sie unterwegs war, auszustreuen.
Erysimum 'Ellen Willmott'
Iris bucharica 'Ellen Willmott
Iris warleyensis
Lathyrus odoratus grandiflorus 'Miss Willmott'
Lilium davidii var. willmottiae
Narzisse N. "Ellen Willmott"
Paeonia obovata subsp. willmottiae (1913 oder 1914 hatt Otto Stapf diese Päonie in ihrem Garten, er nannte sie damals 'unwissenschaftlich 'Paeonia Willmottiae')
Potentilla nepalensis 'Miss Willmott' ('Willmottiae')
Syringa vulgaris `Miss Ellen Willmott´

Nach ihr bennannte Rosen
Rosa foetida var. bicolor Willmott
Rosa willmottiae, Rosa willmottiae, Rosa x warleyensis. HEMSL. , Mrs Willmott-Rose
Rose 'Ellen Willmott'
Rose 'Miss Willmott'


Buchtipp: Lievre, Audrey Miss Willmott of Warley Place Le Lievre Miss Willmott Faber & Faber 1980

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