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André Le Nôtre, (Le Notre, 12.3.1613-1700) Gartenarchitekt
Wer Frankreichs berühmte Gärten besucht,
kommt an André Le Nôtre nicht herum. Der französische
Gartenarchitekt, Sohn des Gartenbaumeisters des Königs, der die Nachfolge
seines Vaters antrat, gilt als einer der Hauptmeister der barocken Gartenkunst.
Geboren am 12.3.1613 in Paris, in einem kleinen
Haus im Tuilerien-Garten, wo schon sein Vater und sein Großvater
beschäftigt waren, entstammte Le Nôtre einer der Hand voll von
bestimmenden Gärtner-Dynastien im Frankreich des 16. und 17. Jahrhunderts,
die im Dienst des französischen Königshauses standen.
Der Hofmaler Simon Vouet machte ihn ertraut
mit den neuesten Abhandlungen zur Anwendung der Perspektive, mit den Kompositionsprinzipien
der Malerei und der Formensprache der Architektur, schulte ihn in Geometrie
und Mathematik.
Le Notre arbeitete mit Claude Mollet
in der Gartenanlage der Tuilerien, wurde 1635 zum Ersten Gärtner von
Gaston d´Orléans, dem Bruder des Königs, ernannt.
1645 wirkte er dann als solcher in der Gartenanlage
der Königin in Fontainebleau.
1649 als Gärtner in den Tuilerien beamtet,
arbeitete er von 1653-1660 mit Le Vau und Le Brun in Vaux-le-Vicomte,
um den Garten des Finanzministers Nicolas Vicomte de Vaux Fouquet anzulegen,
der mit dieser prachtvollen Anlage seine Macht demonstrieren wollte.
Das ganze Personal an Künstlern, das nur wenig später die Wünsche
des Königs Ludwig XIV. auch in Versailles arbeiten wird, war
hier bereits in enger Gemeinschaftsarbeit versammelt: der Maler Le Brun,
der Architekt Le Vau, der Gartenarchitekt Le Nôtre. Mit einem glänzenden
Fest fand im Sommer 1661 die Einweihung statt Der erste große
Gartenentwurf Le Nôtres (heute der älteste noch erhaltene Schloßgarten
des frz. Stils) präsentierte sich in voller Funktion.In ihrem Aufwand
und repräsentativen Anspruch übertraf die perfekt aufeinander
abgestimmte Anlage von Schloss und Garten alles damals Bekannte und wurde
sofort von den Augenzeugen, darunter der junge, neidvolle König und
La Fontaine, als Gründungsmanifest einer neuen Epoche wahrgenommen.
Der König mußte Fouquet (der mit lebenslanger Haft bestraft
wurde) natürlich übertrumpfen und beauftragte also Le Notre,
für ihn in Versailles
einen noch schöneren Park, den Park der Superlative zu schaffen.
"Jahrelang brüten der Monarch und sein
Gärtner über Pläne, schreiten Seite an Seite durch Alleen,
diskutieren über Bäume und Beete und halten inne, wenn der Abend
kommt, um auf einer Terrasse leise über die Perspektiven des gemeinsam
begonnenen Werks zu diskutieren." - heißt es im Roman von Orsenna,
Des Sonnenkönigs
bester Freund und Gärtner.
Jahrzehntelang (1662-1688) sollten Hunderte
von Gärtnern und Arbeitern riesige Kanäle graben, mehr als tausend
Brunnen ausheben, das Erdreich umwälzen und ganze Wälder anlegen.
Aus einem unwirtlichen Sumpfgebiet schuf er den Garten des Königs
als monumentales Sinnbild der Macht, als Triumph der menschlichen Ordnungskraft
über die widerspenstige Natur. Das prunkvolle Vergnügen, die
Natur zu bezwingen, wie der Herzog von Saint-Simon einmal spottete - dieses
königliche, zutiefst barocke Vergnügen hat Le Nôtre für
Ludwig XIV. geschaffen und war mit diesem Hauptwerk barocker Gartenbaukunst
das Vorbild mehrer europäischer Barockgärten.
Dazwischen (neben einer Italienreise in den
Jahren 1878-1879) auch andere Projekte:
1662- Garten von Fontainebleau
(bis 1987)
1663: Arbeiten in Saint-Germain (Parterre
de la Galerie du roi) und in Chantilly
(Ein Projekt im Auftrag des Prinzen Condé)
1665 Umgestaltungen in Saint-Cloud.
1669: Entwurf der großen Terrasse von
Saint-Germain.
1670: Beginn der Arbeiten in Chantilly
, die bis 1688 dauern würden.
1674- 1676 Saint-Cloud u. Clagny
1675: Sceaux
1678: Erste Entwürfe für Meudon.
1687: Neubau des Trianon:
Le Nôtre ist an der Planung des Pavillons und der offenen Galerie
beteiligt und entwirft die Gärten
1692 übergibt Le Notre sein Amt als Gebäudeaufseher
seinem Neffen Desgots.
1695: Ende der Arbeiten im Garten von Meudon.
Weitere wichtige Werk sind in England der
Saint-James-Park
und
Greenwich-Park
in London und in Italien den Park des Castello di Racconigi in Racconigi.
Le Nôtre stirbt am 15. September 1700
in seinem Haus in den Tuilerien. er wird in Saint-Roch begraben.
Blumen waren bei Le Nôtre allerdings
sparsam gesät. Er bevorzugte symmetrisch gepflanzte Baumgruppen und
das berühmte "Parterre
à Broderie": ein kunstvolles Muster aus gestutzten Sträuchern
(oft Buchs) und farbigen Kiesflächen. Alleen, Hecken und Bosketts
bilden einen Kontrast zu den niedrigen, langgestreckten Parterres
In
seinen Gärten, in denen Pavillons, Wassertheater, Menagerien
und Labyrinthe für Unterhaltung sorgten, wurde flaniert, soupiert,
getanzt und musiziert, hier entfaltete sich der barocke Spieltrieb. Virtuos
richtet Le Nôtre sein Gartenkonzept auf diese höfischen, zutiefst
theatralischen Funktionen aus und befriedigt zugleich die beiden höchsten
Ansprüche, die seine Epoche an ein Kunstwerk stellte: disziplinierte
Regelmäßigkeit und unaufhörliche Abwechslung.
Der klassische französische Garten, dessen
souveräner Schöpfer André Le Nôtre wurde, gehört
zu den kühnsten Träumen des Barockzeitalters.
Le Nôtres weiträumige Raumorganisation,
die das Schloss, den Garten, die ganze Umgebung in einen einheitlichen
Grundplan zusammenfasst, macht ihn zum ersten großen Landschaftsgestalter.
Am Ende der Tuilerien-Gartens steht heute sein
Denkmal, dort, wo die Champs-Elysées beginnt - auch sie verdankt
sich seinem Grundplan.
"André Le Nôtre
liest man auf der Inschrift,
"dem Schöpfer der schönsten Gärten
in Frankreich".
In Berlin Wedding gibt es seit 1956 eine ihm
gewidmete Straße: Rue André le Nôtre.
2001 widmete die Rosenfirma Meilland ihm eine
Rose: Andre Le Notre
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