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Fuchs, Leonhart (17.1.1501-10.5.1566)
"Vater der Botanik"
In Wemding /Schwaben geboren, studierte Leonhart Fuchs
an der Marienschule in Erfurt und wurde 1526 Professor an der Universität
von Ingolstadt, an der er 1524 zum Doktor der Medizin promoviert hatte.
Später als Leibarzt des Markgrafen Georg von Brandenburg in Ansbach
studierte er die Schriften von Hippokrates, Dioskurides und Galen.
An der Universität in Tübingen wirkte er als Professor von 1535-1566
und reformierte in dieser Zeit den gesamten Lehrbetrieb. Er bestand darauf,
nach den Originalschriften der antiken Mediziner zu arbeiten, statt nach
den teilweise verfälschenden Übersetzungen ins Arabische.
Fuchs war der erste Hochschullehrer der Universität,
der für die angehenden Ärzte botanische Exkursionen anbot. Er
führte die Studien am Objekt und Standort ("Statt irer wachsung")
ein, während es zuvor nur Vorlesungen im engsten Sinne des Wortes
gab. Auch legte er einen der ersten botanischen Gärten in Deutschland
an. Er zählt neben Bock und Brunfels zu den 3 sogenannten "Vätern
der Botanik".
Das "New Kreüterbuch" oder "New Kreuterbuch
erschien in lateinischer Sprache 1542 (De historia stirpium commentarii",
übersetzt "Kommentare zur Geschichte der Pflanzen"), die erste deutsche
Übersetzung 1543. Dieses klassische Werk der botanischen Literatur
enthielt eine systematische Darstellung von rund 400 Wildgewächsen
und über 100 Nutz- und Zierpflanzen, zum ersten Mal methodisch beschrieben
- mit der Berücksichtigung des Standortes, mit botanischen Beschreibungen,
Blütezeiten und medizinischen Verwendungsmöglichkeiten ("Krafft
und Würckung".)
Er hatte die von den "alten Griechen" empfohlenen
Heilpflanzen in der hiesigen Flora zu finden versucht und schuf dabei durch
den peniblen Vergleich von Pflanzen verschiedener Standorte die Grundlage
der heutigen Botanik als Wissenschaft. Fuchs verwendete zwar noch nicht
Begriffe wie Art, Gattung oder Familie, doch war er sich im Klaren über
die Verwandtschaftsbeziehungen zwischen ähnlich aussehenden Pflanzen.
Es läßt sich heute nachweisen, daß der berühmte Schöpfer
der botanischen Systematik, Carl von Linné in vielen Fällen
die von Fuchs gewählten Namen übernommen hat. Illustriert war
sein Kräuterbuch, das somit vor allem die damalige Flora rund um Tübingen
darstellt, mit 512 meisterhaften Holzschnitten. Als eines der frühesten
gedruckten Bücher enthält es die Porträts der Illustratoren
(Heinrich Füllmauer und Albert Meyer [Zeichner], Veit Rudolph Speckle
[Holzschneider]). Die Bilder bestechen vor allem durch die Exaktheit der
Wiedergabe, wenn man bedenkt, daß den Künstlern und Wissenschaftlern
der damaligen Zeit ja keine Sehhilfen wie etwa Lupen zur Verfügung
standen. Michael Isengrin aus Basel brachte es heraus; damals waren die
Basler Antiqua- und Antiquakursivtypen in ganz Europa verbreitet, sogar
in Italien, der Heimat dieser Schriften. Leonhart Fuchs verfasste noch
über 50 Bücher und Streitschriften. Er starb in Tübingen
am 10. Mai 1566.
Mit dem einzigartigen Fuchsien- und Kräutermarkt ehrt ihn jährlich im Mai / Juni sein Geburtsort, die "Fuchsienstadt" Wemding. Unter dem Fenster seines Geburtshauses entsteht dabei ein großes, farbenprächtiges Blumenmeer.
Nach Fuchs ist die südamerikanische Onagraceen-Gattung
Fuchsia benannt; entdeckt 1696/97 auf Santo Domingo in der Karibik durch
den französischen Naturwissenschaftler Pater Charles Plumier. Dem
Brauch der damaligen Zeit folgend, benannte er die reizvolle Pflanze nach
einem berühmten Botaniker und veröffentlichte im Jahre 1703 die
erste Beschreibung bzw. Zeichnung der "Fuchsia triphylla, flore coccineo".
Fuchsienblüten schmücken die Gedenktafel an seinem Geburtshaus
in Wemding im Nördlinger Ries.
Fuchsie 'Thalia' Fuchsie New Millenium
Die Deutsche Post hat eine Briefmarke zum Gedenken
zum 500. Geburtstag herausgegeben mit einer Abbildung des Indianischen
Pfeffers aus dem Buch. Diese Paprika-Pflanze, die er als "Chalechutischer
Pfeffer" aufführt, ist eines der Beispiele, an denen sich nachvollziehen
läßt, welche Pflanzenarten aus Mittel- und Südamerika bereits
ihren Weg nach Mitteleuropa gefunden hatten.
Buchtipps:
Fuchs, Leonhard / Alexander von Bernus Alt Kräuterbüchlein. Von der Kraft und Wirkung der Kräuter.
Nach dem "New-Kreuterbüchlein" des Leonhart Fuchs 153 S. Insel
1980
Fuchs, Leonhart Das Kräuterbuch von 1543 - 960 S. Taschen Köln 2016
Preiswerter Nachdruck
New Kreutterbuch von Leonhart Fuchs 888 S. Nachdr. d. Ausg. v. 1543 Vma-Vertriebsgesellschaft 2002
- Baumann, Brigitte /Helmut Baumann /Susanne Baumann-Schleihauf Die Kräuterbuch-Handschrift des Leonhart Fuchs
Linktipp: Onlineversion:
Leonhart Fuchs "Primi de stirpium historia..." (1545)
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